Summa summarum ist das nicht ideal gelaufen, das muss man so sagen. Dabei fing alles ganz harmlos an. Noch bevor Robert Habeck den Deutschen am Küchentisch von Freunden erzählt, dass er Kanzler werden will, gibt es erste Indizien dafür – wenn auch wortlose. Da sitzt also der Grünen-Politiker scheinbar gedankenverloren herum und summt eine Melodie vor sich hin, die einem irgendwie bekannt vorkommt. Erst beim zweiten Hinhören erschließt sich die versteckte Nachricht im entsprechenden Video.
Habeck summt, Grönemeyer schickt seinen Anwalt
„Zeit, dass sich was dreht“, heißt das Stück von Herbert Grönemeyer, das Habeck zur politischen Botschaft umkomponiert. Transportiert mit dem sanftesten Geräusch, das unsere Stimmbänder hergeben. Wir summen Babys in den Schlaf, summen unsere Lieblingsmelodien beim Waldspaziergang. Bienen summen. Und Hummeln. Parolen und Polemik, Hass und Hetze lassen sich nicht summen. Und doch gibt es jetzt Misstöne wegen des neuen grünen Soundtracks.
Grönemeyer persönlich hat die Habeck-Leute anwaltlich aufgefordert, sämtliches Summen zu Wahlkampfzwecken umgehend verstummen zu lassen. Und weil im Fall weiteren vorsätzlichen Summens womöglich Unsummen an Bußgeldern drohen, löschten die Grünen das Video sicherheitshalber aus dem Internet. „Herbert Grönemeyer hat geäußert, dass seine Werke grundsätzlich nicht von Parteien genutzt werden sollen. Auch nicht durch summen. Wir respektieren das“, teilte ein Grünen-Sprecher kleinlaut mit.
Auch Friedrich Merz durfte das Lied nicht verwenden
Nun könnte man – um mit Grönemeyer zu singen – fragen: Was soll das?! Doch tatsächlich hatte der Sänger auch anderen Politikern beim selben Lied schon den Saft abgedreht, die versucht hatten, sich seine Stimme zu sichern – zum Beispiel einem gewissen Friedrich Merz, Kanzlerkandidatenkombattant des nun nicht mehr summenden Herrn Habeck.
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