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Vulkanausbruch Island aktuell: Einschränkungen im Flugverkehr?

Island

Drohender Vulkanausbruch in Island: Erneutes Flugchaos?

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    In der Region um die isländische Stadt Grindavik bebt die Erde seit etwa drei Wochen. Fachleute befürchten einen zeitnahen Vulkanausbruch.
    In der Region um die isländische Stadt Grindavik bebt die Erde seit etwa drei Wochen. Fachleute befürchten einen zeitnahen Vulkanausbruch. Foto: Raul Moreno/SOPA Images via ZUMA Press Wire, dpa

    Knapp 13 Jahre ist es her, dass der Vulkan mit dem schwer auszusprechenden Namen Eyjafjallajökull auf Island ausbrach. Mehr als der Vulkanausbruch selbst sorgten damals die Folgen für Schlagzeilen: Durch den Aschregen im April 2021 stand tagelang der Flugverkehr über Europa still. Über 100.000 Flüge fielen aus. Nun droht wieder ein Vulkanausbruch in Island. Und für viele stellt sich die Frage: Was bedeutet das für den Flugverkehr?

    Seit etwa drei Wochen rumort die Erde im Südwesten Islands. Tausende kleine Erdbeben wurden registriert. Wann und ob es wirklich zu einem Vulkanausbruch auf Island kommt, ist allerdings unklar. Unter der Stadt Grindavik liegt ein rund 15 Kilometer langer Magmaspalt, der laut dem Vulkanologen Thomas Walter vom Deutschen Geoforschungszentrum (GFZ) in Potsdam so seit Jahrhunderten nicht beobachten worden sei. Gegenüber dem Spiegel nannte der Experte die Situation "berunruhigend und gefährlich". 

    Flugverkehr: Vulkanausbruch in Island 2023 erinnert an Eyjafjallajökull-Ausbruch

    Der isländische Geophysiker Magnús Tumi Guðmundsson erklärte gegenüber dem isländischen Staatssender RÚV: "Unter Berücksichtigung, wie schnell sich das Magma in diesem Kanal gesammelt hat, können wir erwarten, dass die Eruption viel gewaltiger sein wird als die vorherigen". 

    Zu dem Ausbruch des Eyjafjallajökull vor 13 Jahren und dem drohenden Ausbruch aktuell gibt es allerdings einen Unterschied. Der Vulkan brach damals unter einem Gletscher aus. Dieser Zustand sorgte dafür, dass sich eine solch große Aschewolke, die das Flugchaos über Europa auslöste, überhaupt entwickeln konnte. Aktuell sei damit zu rechnen, dass der Vulkanausbruch wahrscheinlich unter Wasser stattfindet. Das sagte der Vulkanologe David Pyle vom britischen Netzwerk Science Media Centre. Doch auch in diesem Fall entstehen Aschewolken, die bei entsprechendem Wind über Europa geweht werden könnten. 

    Fachleute erwarten bei Vulkanausbruch in Island kein Flugchaos wie 2010

    Expertinnen und Experten rechnen jedoch nicht damit, dass es zu einem ähnlichen Flugchaos wie 2010 kommen könnte. Dave McGarvie, Vulkanologe an der University of Lancaster, sagte dem britischen Nachrichtenportal Yahoo! News: "Der Ausbruch des Eyjafjallajökull im Jahr 2010 war aufgrund einer seltenen, wenn auch nicht einzigartigen, Kombination von Faktoren ungewöhnlich störend. Die Vulkane auf der Halbinsel Reykjanes sind nicht in der Lage, die Aschewolken zu erzeugen, die den Ausbruch des Eyjafjallajökull 2010 kennzeichneten." 

    Und: Man habe aus dem Vorfall von 2010 gelernt – "selbst, wenn ein zukünftiges Ereignis eine ähnliche Aschewolke erzeugen würde, würde es im Vergleich zu 2010 nur etwa ein Drittel der Flugausfälle geben."

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