In Island folgt zurzeit ein Vulkanausbruch auf den nächsten. Am Donnerstagmorgen kam es nahe dem Küstenort Grindavik im Norden des Landes zu einer erneuten Eruption. Es handelt sich bereits um den sechsten Vulkanausbruch in nur zwei Jahren – der letzte ereignete sich erst am 14. Januar, ebenfalls in der Nähe des 4000-Einwohner-Ortes Grindavik.
Auf Bildern ist zu beobachten, wie glutrote Lava aus einem Erdriss meterhoch in die Luft sprudelt. Um den Erdriss herum bildete sich ein Lavafeld. Wie das Meteorologische Institut Islands mitteilte, sei die Erdspalte etwa drei Kilometer lang. Der Ausbruch habe sich im gleichen Gebiet ereignet, wie die vorletzte Eruption am 18. Dezember 2023, der Halbinsel Reykjanes.
Langsam kommt die Erde in dem betroffenen Gebiet aller Voraussicht nach wieder zur Ruhe. In Livestreams vom Freitag waren nach Tagesanbruch zunächst keine glutroten Lavafontänen mehr zu erkennen. Allerdings stieg aus verschiedenen Stellen am Ausbruchsort weiterhin Dampf auf. Auch die Zahl der Erdbeben, die den Ausbruch am Donnerstagmorgen begleitet hatten, nahm seit dem Beginn der Eruption deutlich ab. Die isländischen Behörden hatten bereits im Laufe des Donnerstagnachmittags eine zurückgehende Vulkanaktivität verzeichnet.
Vulkanausbruch in Island 2024: Keine Gefahr für Grindavik
Das Meteorologische Institut hatte mit dem aktuellen Ausbruch gerechnet. Die isländische Wetterbehörde Vedurstofa hatte eine Ansammlung von Millionen Kubikmetern Magma beobachtet und gewarnt, dass eine baldige Eruption immer wahrscheinlicher werde.
Weil die Lava in Richtung Westen fließe, bestehe keine Gefahr für den Ort Grindavik oder die Touristenattraktion Blaue Lagune. Auch ein Kraftwerk, das in der Region liegt, sei nicht gefährdet, wie der Rundfunksender RUV berichtet. Bei der Eruption im Januar erreichte Lava die Ausläufer des Küstenorts. Evakuierungen folgten.
Der Ausbruch begann nach Angaben der Wetterbehörde gegen sechs Uhr morgens. Zuvor wurde eine zunehmende Erdbebenaktivität nahe Sylingarfell verzeichnet. (mit dpa)