Der Vulkan Kanlaon auf den Philippinen ist am Montag ausgebrochen. Das bestätigte das Philippinische Institut für Vulkanologie und Seismologie (Phivolcs), das zum Ministerium für Wissenschaft und Technologie gehört, auch zahlreiche Fotos und Videos zeugten in sozialen Netzwerken von dem Vulkanausbruch. Auf unzähligen Aufnahmen war bereits Minuten nach dem Ausbruch eine Tausende Meter hohe Aschewolke zu sehen.
Der Kanlaon ist am Montag um 15.03 Uhr Ortszeit (morgens in Deutschland) ausgebrochen, teilt das Phivolcs auf X mit. Wie die Behörde auf ihrer Webseite (externer Link) schreibt, wurde die Alarmstufe beim Kanlaon von 2 auf 3 heraufgestuft, die auch am Donnerstag noch gilt. Die Eruption des Vulkans erzeugte eine 4000 Meter hohe Aschesäule. Bei der knapp vier Minuten langen Eruption seien auch pyroklastische Ströme aus Gesteinssplittern, Asche und vulkanischen Gasen erzeugt worden. Diese seien tödlich, warnte Phivolcs, da sie alles auf ihrem Weg verbrennen könnten.
Vulkanausbruch auf den Philippinen: 4000 Meter hohe Aschewolke
Pyroklastische Dichteströme - zähflüssige heiße Lava - stürzte demnach an dem Vulkan hinab. Glühende Asche und andere Materialien könnten von der Wolke hinabregnen. In Anbetracht dessen erhöhte das Ministerium die Alarmstufe von 2 (zunehmende Unruhen) auf 3 (magmatische Unruhen). Die Warnstufe bedeute, dass eine magmatische Eruption begonnen habe, die „zu weiteren explosiven Eruptionen“ führen könne.
Ausgehend von der Warnstufe 3 empfiehlt das Ministerium allen lokalen Regierungseinheiten, einen Sechs-Kilometer-Radius um den Gipfel des Vulkans zu evakuieren und sich auf eine zusätzliche Evakuierung vorzubereiten. Die Zahl der Evakuierten hat liegt nach Angaben des philippinischen Amtes für Zivilschutz bei 39.200. Fotos auf sozialen Netzwerken zeigten, wie Dutzende Bewohnerinnen und Bewohner ihre Häuser und Wohnorte verlassen und aus dem Gebiet um den Vulkan herausgebracht werden.
Vulkan Kanlaon: Ausbruch auf den Philippinen – weiterer Ausbruch möglich
Auf umliegende Dörfer in der Provinz Negros Occidental, rund 530 Kilometer südlich der Hauptstadt Manila, regnete es nach Angaben örtlicher Behörden Asche. Schulen und Betriebe blieben demnach geschlossen. Zudem sei ein weiterer gefährlicher Ausbruch in den kommenden Wochen möglich, hieß es. Anwohner seien dringend gebeten, sich nicht in die Gefahrenzone zu begeben.
Die Philippinen gelten als geologisch aktivste Zone der Erde
Am Montagabend berichtete noch die Zeitung Manila Bulletin, dass insgesamt 628 Familien (rund 2600 Menschen) aus benachbarten Orten direkt evakuiert worden waren. Sie seien vorübergehend in verschiedenen Evakuierungszentren untergebracht worden. Zu diesem Zeitpunkt erklärte das Amt für Zivilschutz, dass die Evakuierungen bei einer Ausweitung insgesamt rund 54.000 Personen betreffen könnten, berichtete The Manila Times. Über mögliche Opfer des Ausbruchs ist nichts bekannt.
Der Vulkan liegt auf der Insel Negros, die im Süden der Philippinen liegt und zu den größten der Inseln des Pazifikstaats gehört. Der Kanlaon ist einer von 22 aktiven Vulkanen des Landes. Die Philippinen liegen auf dem Pazifischen Feuerring, einem Vulkangürtel, der den Pazifik von drei Seiten umrahmt. Es ist die geologisch aktivste Zone der Erde. (mit dpa)
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