Startseite
Icon Pfeil nach unten
Panorama
Icon Pfeil nach unten

Vulkanausbruch auf Island: Insel mit wichtigem Flughafen betroffen

Naturphänomen

Vulkanausbruch auf Island: Insel mit wichtigem Flughafen betroffen

    • |
    Wiederholungstäter: Bereits im März 2021 war der Vulkan Fagradalsfjall aktiv. (Archivbild)
    Wiederholungstäter: Bereits im März 2021 war der Vulkan Fagradalsfjall aktiv. (Archivbild) Foto: ---/Department of Civil Protection and Emergency Management in Iceland via AP, dpa

    Island sieht sich einmal mehr einem Vulkanausbruch ausgesetzt. Wie die Wetterbehörde des Inselstaates am Mittwochnachmittag (3. August) erklärte, begann die erwartete Eruption in der Nähe des Bergs Fagradalsfjall auf der Reykjanes-Halbinsel südwestlich der Hauptstadt Reykjavik.

    Live-Bilder des isländischen Rundfunks zeigten, wie in dem Tal Geldingadalur Lava aus einem länglichen Erdriss sprühte. Ein führender Vulkanologe sprach beim Rundfunksender RÚV von einer mehrere hundert Meter langen Erdspalte.

    Auf der 32 Kilometer von Reykjavik entfernt liegenden Halbinsel war es bereits im März 2021 zu einem Ausbruch dieser Art gekommen. Danach sprudelte knapp ein halbes Jahr lang immer wieder Lava aus dem Erdinneren. Sie stammte aus einem unterirdischen vulkanischen System namens Krýsuvík. Mehrere Erdrisse hatten sich im Laufe der Zeit aufgetan.

    Zunächst ließ sich nicht abschätzen, wie groß der Ausbruch diesmal werden wird. Erste Reaktionen von der Nordatlantik-Insel deuteten darauf hin, dass die an Naturgewalten gewohnten Isländerinnen und Isländer dem Ausbruch mit Ernst, aber Gelassenheit begegneten. Entsprechende Notfallpläne wurden nach Behördenangaben aktiviert.

    Das isländische Außenministerium schrieb auf Twitter, das Risiko für besiedelte Gegenden und kritische Infrastruktur werde als sehr niedrig betrachtet. Auch Flugstörungen habe es bisher nicht gegeben.

    Weißer Rauch steigt auf: Der Vulkan Fagradalsfjall befindet sich 32 Kilometer südwestlich der Hauptstadt Reykjavik und in der Nähe des internationalen Flughafens Keflavik.
    Weißer Rauch steigt auf: Der Vulkan Fagradalsfjall befindet sich 32 Kilometer südwestlich der Hauptstadt Reykjavik und in der Nähe des internationalen Flughafens Keflavik. Foto: Ernir Snaer/AP, dpa

    Vulkanausbruch auf Island: Erdbeben bis nach Reykjavik zu spüren

    Wie vor einem Jahr hatte sich die Eruption in den vergangenen Tagen mit einer Serie teils kräftiger Erdbeben angekündigt. Seit Samstag hatte die Erde in der Region immer wieder gewackelt. All das war mehrmals auch in Reykjavik zu spüren gewesen, wo mehr als ein Drittel der rund 360.000 Einwohner von Island leben. Manche der Erschütterungen hatten eine Stärke von über 5,0 - in dieser Größenordnung können an anfälligen Bauten ernste Schäden entstehen, selbst bei robusten Gebäuden sind leichte Schäden möglich.

    Auf Satellitenaufnahmen waren daraufhin deutliche Magmabewegungen unterhalb der Erdoberfläche zwischen den vulkanischen Bergen Fagradalsfjall und Keilir zu sehen. Daher hatten Geowissenschaftler mit einer zeitnahen Eruption gerechnet. Die Wetterbehörde hatte erst am Vorabend erklärt, ein Ausbruch in den kommenden Tagen oder Wochen werde als sehr wahrscheinlich betrachtet.

    Allerdings sieht der Ausbruch nicht so aus, wie viele Menschen sich ein solches Ereignis klassischerweise vorstellen. Statt eines massiven Lavastroms, der aus einem kegelförmigen Vulkan in die Luft schießt, stieg vielmehr zunächst weißer Rauch aus der Erde auf. Allmählich bahnte sich daraufhin glühendes Magma den Weg an die Erdoberfläche, wie die Live-Aufnahmen isländischer Medien zeigten.

    Vulkan auf isländischer Halbinsel bricht aus: Wichtigster Flughafen des Landes in der Nähe

    Zwar ist die betroffene Reykjanes-Halbinsel relativ dünn besiedelt, allerdings beheimatet sie unter anderem den wichtigsten Flughafen des Landes, über den praktisch der gesamte Luftverkehr von und zu der Insel abgewickelt wird. Auch die Blaue Lagune, ein vor allem bei Touristen beliebtes Thermalbad, befindet sich auf der Halbinsel.

    Ersten Erkenntnissen zufolge bestand jedoch keine Gefahr für Menschen. Die Polizei riet jedoch unter anderem wegen der Gasentwicklung davon ab, die Gegend aufzusuchen. Mehrere Straßen in der Region wurden für den Autoverkehr gesperrt, während sich Einsatzkräfte und Wissenschaftler auf den Weg zum Ausbruchsort machten, um die Lage zu beurteilen.

    Im vergangenen Jahr hatte der monatelange Ausbruch keine größere Gefahr für Menschen dargestellt und auch keine größeren Schäden angerichtet. Vielmehr hatte sich das Spektakel zum Anziehungspunkt für Vulkanologen, Wanderer und andere Naturfreunde entwickelt, die regelmäßig in das Gebiet pilgerten. (mit dpa)

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden