Nach einem Jahr ist der Vulkan Semeru auf der indonesischen Insel Java ausgebrochen. Die Behörden haben die höchste Warnstufe vier ausgerufen. Der Vulkan hatte ab den frühen Morgenstunden mehrfach heiße Asche bis zu 1500 Meter hoch in den Himmel gespien, die dichte Wolke senkte sich in einem sieben Kilometer weiten Radius um den Krater auf die Umgebung. Den Bewohnern in einem Umkreis von acht Kilometern um den Krater wurde empfohlen, das Gebiet zu verlassen. Ob es Verletzte oder Schäden gibt, war zunächst nicht bekannt. Für Japan gibt es eine Tsunamiwarnung. Diese gilt für die Inselketten Miyako und Yaeyama in der Präfektur Okinawa.
Es bestehe die Gefahr weiterer hoher Aschesäulen und pyroklastischer Ströme, so die Vulkanologiebehörde. Die Einwohner im Bezirk Lumajang wurden aufgerufen, sich vom Ufer des Flusses Besuk Kobokan fernzuhalten. Dort bestand laut dem örtlichen Katastrophenschutz die Gefahr eines pyroklastischen Stroms – eine bis zu 1000 Grad heiße Lawine aus kleinsten Gesteinsbrocken und Lava, die zusammen mit austretenden Gasen den Hang hinabrast.
Semeru auf Java ist einer der gefährlichsten Vulkane der Erde
Der Semeru im Nationalpark Bromo Tengger Semeru ist fast 3700 Meter hoch und damit der höchste Berg der Insel Java. Sein Krater hat einen Durchmesser von 500 Metern. Er gilt als einer der aktivsten und gefährlichsten Vulkane der Erde. Seit Dezember 2020 ist er wieder verstärkt aktiv. Vor einem Jahr waren bei einem Ausbruch des Semeru 34 Menschen gestorben. Schlamm und Asche bedeckten damals mehrere Dörfer. Fast 10.000 Menschen mussten ihr Zuhause verlassen.
In Indonesien gibt es etwa 130 aktive Vulkane. Der südostasiatische Inselstaat liegt auf dem sogenannten Pazifischen Feuerring, der geologisch aktivsten Zone der Erde. Dort stoßen mehrere tektonische Platten aufeinander. Deshalb ereignen sich dort besonders häufig Erdbeben und Vulkanausbrüche.
Erdbeben auf Java: Fast 300 Tote
Erst im November waren fast 300 Menschen bei einem Erdbeben der Stärke 5,6 auf Java ums Leben gekommen. Mehr als 2000 Menschen wurden verletzt, mindestens 61.000 verloren ihr Zuhause. Das Epizentrum befand sich in geringer Tiefe nahe der Stadt Cianjur, etwa 70 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Jakarta. Es gab es massive Schäden. Java ist zudem extrem dicht besiedelt. (mit dpa)