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Vorsicht, giftig: An deutschen Stränden lauert ein gefährlicher Fisch

Petermännchen

Vorsicht, giftig: An deutschen Stränden lauert ein gefährlicher Fisch

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    Die 15 bis 50 Zentimeter langen Petermännchen haben einen giftigen Stacheln. Werden die Fische gestört, setzen sie sich damit zur Wehr.
    Die 15 bis 50 Zentimeter langen Petermännchen haben einen giftigen Stacheln. Werden die Fische gestört, setzen sie sich damit zur Wehr. Foto: Wolfgang Runge/dpa

    Sein niedlicher Name lässt nichts von seiner Giftigkeit ahnen. Doch wenn es ein Tier gibt, das nicht nur an den Stränden der Nord- und Ostsee für Angst und Schrecken sorgt, sondern auch in anderen Küstengebieten Europas gefürchtet wird, dann ein Fisch mit dem drolligen Namen Petermännchen. Der Stich des Tieres, das auch optisch auf den ersten Blick mehr mürrisch denn gefährlich aussieht, kann neben schmerzvollen Symptomen wie Schwellungen und Brechreiz im schlimmsten Fall zum Tod führen.

    Aber was weiß man über den giftigen Fisch an deutschen Küsten, wo kann man ihm begegnen und welche Symptome sind bei einem Stich zu erwarten? Wichtig außerdem: Was sollte man nach einem Stich eines Petermännchens tun? Hier lesen Sie alles Wissenswerte über Deutschlands giftigsten Fisch.

    Wie erkennt man ein Petermännchen?

    Die Identifizierung eines Petermännchens ist nicht eben leicht und kommt bei einer Begegnung oftmals zu spät. Denn das Tier, das zur Ordnung der Barschfische gehört und laut Schutzstation Wattenmeer zu den Lauerjägern gezählt wird, gräbt sich mit Vorliebe in den Sand flacher Gewässer ein und passt sich dort camouflageartig an.

    Am ehesten ist das blau-gelbe Tier farblich durch eine dunkle Zeichnung an der oberen Hälfte des Rumpfes zu erkennen. Auch die schräg nach oben gerichteten Augen und der griesgrämig wirkende Mundspalt sind markante Erkennungsmerkmale des Fisches, der ausgewachsen maximal bis zu 50 Zentimeter lang wird.

    Woher kommt der Name Petermännchen?

    Wie die Schutzstation Wattenmeer schreibt, warfen früher die Nordseefischer laut einer Legende einen ganz bestimmten Fisch zu Ehren von Petrus, dem biblischen Schutzheiligen der Fischerei, nach dem Fang zurück ins Meer. Sie taten es mit äußerster Vorsicht, denn der Fisch, den wir heute als Petermännchen kennen, war und ist hochgiftig.  

    Sein wissenschaftlicher Name lautet übrigens Trachinus draco, was sich mit "rauher Drache" übersetzen lässt. Er rührt von der Rückenflosse, die normalerweise flach auf dem Rücken aufliegt und durch seine Dornenzacken den Anschein eines Drachenflügels erweckt. Im Englischen wird der Fisch hingegen "weever" (Viper) in Anlehnung an die Giftschlangen-Familie genannt, wie die Schutzstation Wattenmeer weiter schreibt.

    Wie giftig ist das Petermännchen wirklich?

    Das Gift des Petermännchens steckt den Angaben der Giftzentrale Bonn (GIZ) zufolge vor allem an den Giftdrüsen der Knochenstrahlen der vorderen Rückenflosse und in den Drüsenpaketen am Dorn des Kiemendeckels. Es enthält neben dem Wirkstoff Dracotoxin auch einige Mengen an Histamin und Serotonin, was die Schockwirkung durch den Stich verstärkt, wie die Schutzstation Wattenmeer schreibt.

    Das Gift der Petermännchen ruft laut GIZ Bonn typischerweise neben heftigen Schmerzen lokale Gewebsreaktionen hervor, meist in Form von Schwellungen. Eventuell bilden sich zudem flüssigkeitsgefüllte Blasen. Der Schmerz setzt demnach sofort ein und breitet sich auf benachbarte Körperregionen aus. Nach 24 Stunden soll sich die Stichwunde oft taub anfühlen. Doch auch heftigere Symptome sind nach einem Stich eines Petermännchens belegt.

    Giftiges Petermännchen: Welche Symptome können nach einer Berührung auftreten?

    Heftige Symptome nach einem Stich von einem Petersmännchen sind dem GIZ Bonn zufolge selten, können aber auftreten. Zu solchen zählt das Institut

    • Brechreiz
    • Kreislaufkollaps
    • Herzrhythmusstörungen
    • Leistungsminderung oder Temperaturerhöhung

    NDR-Ratgeber weist zudem auf mögliche allgemeine Symptome nach einem Stich eines Petermännchens hin, wie

    • Kopfschmerzen
    • Fieber
    • Schwindel
    • Atemprobleme

    Laut GIZ Bonn sollten die Betroffenen bei auftretenden Symptomen nicht zögern, den Notruf zu wählen. Denn auch unerwartete Todesfälle nach einem Stich eines Petersmännchens können vorkommen, sind aber selten, wie Schutzstation Wattenmeer schreibt.

    Wo und wann kann man dem Petermännchen begegnen?

    Eine Begegnung mit dem Petermännchen, und dadurch die erhöhte Wahrscheinlichkeit von ihm gestochen zu werden, droht laut GIZ Bonn vor allem zur Laichzeit, also zur Eiablage des Fisches, im Frühjahr und Sommer in den flachen Gewässern der Nordsee und Ostsee. Ausgerechnet dann, wenn sich zahlreiche Badegäste von Norderney bis Rügen in den Küstengewässern tummeln.

    Aber auch entlang der Atlantik-Küste (vom Senegal bis Norwegen und Großbritannien), in der Nord- und Ostsee, im Mittelmeer und Schwarzen Meer sind die Tiere anzutreffen, wie das Institut aufklärt. 

    Was sollte man nach einem Stich des Petermännchens tun? Behandlung und Therapie

    Nach einem Stich eines Petermännchens sollte die Wunde von Stacheln oder Geweberesten befreit und desinfiziert werden, rät das GIZ Bonn. Ebenfalls soll Hitze helfen, etwa das Eintauchen der betroffenen Stelle in heißes Wasser. Vorsicht jedoch bei erhöhtem Adrenalin und der richtigen Temperatur des Wassers, das laut GIZ nicht heißer sein sollte als 45 Grad. NDR-Ratgeber rät alternativ, die Wunde etwa mit einem Föhn oder einem Anti-Mücken-Stick zu behandeln. Auch das Gehen im heißen Sand könne Abhilfe schaffen.

    Um einen Stich von Anfang an zu vermeiden, sollten laut GIZ Bonn in gefährdeten Regionen beim Schwimmen und Waten in flachen Gewässern präventiv Bade- und Strandschuhe getragen werden. Angler sollten zudem Handschuhe tragen, um gefangene Petermännchen vom Netz oder der Angel zu entfernen.

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