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Vogue: Holocaust-Überlebende Margot Friedländer auf dem Cover

Vogue

Holocaust-Überlebende Margot Friedländer ziert Cover der Vogue

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    Die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer auf dem Titel der Doppelausgabe für Juli/August 2024 von Vogue Germany.
    Die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer auf dem Titel der Doppelausgabe für Juli/August 2024 von Vogue Germany. Foto: Mark Peckmezian/VOGUE Germany, dpa

    Die deutsche Vogue will mit einem Cover die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer ehren. Die 102-Jährige wird auf der Titelseite der Doppelausgabe für Juli und August in einem roten Mantel zu sehen sein. Am Kragen trägt sie das Bundesverdienstkreuz Erster Klasse und den Verdienstorden des Landes Berlin. Insgesamt viermal habe sich die Redaktion für ein mehrseitiges Porträt mit Friedländer getroffen.

    Margot Friedländer auf Vogue-Cover: "Positivste Person, die ich kenne"

    "Jedes Wort, das sie sagt, ist voller positiver Kraft. Eine Frau, der das Schlimmste widerfahren ist, spricht, ohne verbittert zu sein", heißt es in der Vogue, die mit Friedländer über die Schrecken des Nationalsozialismus, ihre Rückkehr aus den USA nach Deutschland und ihr Engagement als Holocaust-Überlebende gesprochen hat.

    Die Ausgabe, die ab dem 22. Juni erhältlich ist, stehe unter dem Motto Liebe. "Die positivste Person, die ich kenne, ist in dieser Ausgabe auf unserem Cover", sagte Vogue-Chefin Kerstin Weng laut Mitteilung über die 102-Jährige. "Vielen ist sie als Holocaust-Überlebende bekannt, doch sie hat nicht nur die Nazis überstanden, sondern auch Verrat und Verlust. Sie hätte jeden Grund, verbittert zu sein, bleibt aber aufgeschlossen, lässt sich auf keine Seite ziehen."

    Friedländer in der Vogue: "Seid Menschen, seid vernünftig"

    Friedländer ist eine der wenigen noch lebenden Zeitzeugen der Verfolgung und Ermordungen von Jüdinnen und Juden während der Nazi-Zeit. Ihre Familie wurde in Auschwitz ermordet. Sie war zwölf Jahre alt, als Hitler an die Macht kam. Und sie weiß noch genau, wie es damals anfing. Deswegen wolle sie sprechen, heißt es in der Vogue. "Schaut nicht auf das, was euch trennt. Schaut auf das, was euch verbindet. Seid Menschen, seid vernünftig", appelliert sie.

    Dass sie in der Zeitschrift zu sehen ist, passt auch wegen ihres Sinns für Mode. Als junge Frau habe sie davon geträumt, Schneiderin und Designerin zu werden und sich deswegen 1936 an einer Berliner Kunstgewerbeschule eingeschrieben und dort Mode- und Reklamezeichnen gelernt. "Ich wollte selbst Kleider entwerfen. Ich hatte große Pläne", sagt sie in der Vogue. Auf den Bildern im Magazin trägt sie teilweise auch eigene Kleider. (mit dpa)

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