Vitamin B2 gehört zur Gruppe der B-Vitamine und ist chemisch unter dem Namen Riboflavin bekannt. Als wasserlösliches Vitamin wird es bei einem Überschuss vom Körper über den Urin ausgeschieden. Können trotzdem Nebenwirkungen auftreten?
Wozu braucht der Körper Vitamin B2?
Vitamin B2 ist Teil des Energiestoffwechsels der Zellen und wird demnach auch zur Umwandlung von Fetten oder Zucker in Energie benötigt. Der Körper braucht es außerdem zum Abbau von Homocystein und zur Regeneration Glutathion, einem wichtigen Antioxidans. Laut der Gesellschaft für angewandte Vitaminforschung (GVF) ist Vitamin B3 am Stoffwechsel von Niacin (Vitamin B3) und Pyridoxin (Vitamin B6) beteiligt. Wenn es fehlt, hat der Körper meist auch andere Nährstoffmängel.
Vitamin B2: Die häufigste Nebenwirkung bei der Einnahme
Eine B2-Therapie ist laut Ärztin und Stoffwechselexpertin Helena Orfanos-Boeckel sicher. Auch das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat keine Höchstmengen für Vitamin B2 über Nahrungsergänzungsmittel formuliert, da basierend auf der aktuellen Datenlage kein Gesundheitsrisiko zu erwarten ist.
Wer seinen Nährstoffbedarf mit einem Vitamin-B-Komplex-Präparat aufpäppeln will, stellt meist nach ein paar Stunden fest, dass der Urin neongelb ist. Das liegt am Vitamin B2. Riboflavin hat nämlich eine kräftig sonnengelbe Farbe, es ist deshalb in der Lebensmittelindustrie als Farbstoff zugelassen. Diese Nebenwirkung bei der Einnahme hat aber keinerlei negative Auswirkungen. „Das beweist, dass Sie gut Vitamin B2 aus dem Darm ins Blut resorbiert und gesund über die Nieren wieder ausgeschieden haben“ schreibt Orfanos-Boeckel in ihrem Ratgeber „Nährstofftherapie - der Praxisleitfaden“.
Diese Nebenwirkungen können bei Vitamin B2 auftreten
„Für Vitamin B2 wurde (...) bei Verzehr von Mengen, die weit oberhalb der Zufuhrreferenzwerte liegen, keine nachteiligen gesundheitlichen Effekte beobachtet“, schreibt das BfR. Studien - unter anderem bei Migräne-Patienten - haben gezeigt, dass Riboflavin in hohen Dosierungen (mehr als 100 Milligramm) verabreicht werden kann, ohne signifikante Nebenwirkungen zu verursachen.
Laut der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit traten bei hohen Dosierungen von 400 mg pro Tag vereinzelt lediglich milde Magen-Darm-Beschwerden wie Durchfall auf - allerdings wurden ähnliche Symptome in der Placebo-Gruppe gemeldet. Riboflavin wird bei hohen Dosen nur begrenzt absorbiert, was dazu beiträgt, dass toxische Überdosierungen nur schwer möglich sind.
Wie viel Riboflavin braucht der Körper?
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung gibt als empfohlene Zufuhr folgende Werte an:
Säuglinge:
- 0 bis unter 4 Monate: 0,3 mg/Tag
Erwachsene
- 19 bis unter 25 Jahre: 1,4 mg/Tag (m), 1,1 mg/Tag (w)
- 25 bis unter 51 Jahre: 1,4 mg/Tag (m), 1,1 mg/Tag (w)
- 51 bis unter 65 Jahre: 1,3 mg/Tag (m), 1,0 mg/Tag (w)
- 65 Jahre und älter: 1,3 mg/Tag (m), 1,0 mg/Tag (w)
Schwangere
- Trimester: 1,3 mg/Tag
- Trimester: 1,4 mg/Tag
Über die Ernährung lässt sich dieser Tagesbedarf laut der DGE gut abdecken. Lebensmittel mit viel Vitamin B2 sind zum Beispiel Mandeln und Leber.
Wann sollte man Riboflavin einnehmen?
Laut Orfanos-Boeckel kann man Vitamin B2 zu jeder Tageszeit einnehmen. Das gilt nicht für alle Vitamine. Mehr als 200 Milligramm sollten laut der Ärztin aber lieber über den Tag verteilt genommen werden. Wie viel Vitamin B2 gebraucht wird, kann über Blutwerte ermitteln werden. Laut Orfanos-Boeckel deuten Werte von unter 90 Mikrogramm pro Liter auf einen starken Vitamin-B2-Mangel hin. Zielwerte wären laut der Ärztin 200 bis 300 Mikrogramm pro Liter.
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