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Vitamin D-Mangel und seine versteckte Auswirkung auf das Haarwachstum

Vitamin D

Vitamin D-Mangel und seine versteckte Auswirkung auf das Haarwachstum

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    Vitamin D ist wichtig für die Haargesundheit. Ein Mangel kann zu Haarausfall führen.
    Vitamin D ist wichtig für die Haargesundheit. Ein Mangel kann zu Haarausfall führen. Foto: Andrea Warnecke, dpa (Symbolbild)

    Vitamin D hat viele verschiedene Wirkungen im Körper. Am bekanntesten sind die Auswirkungen auf die Knochengesundheit, da ein schwerer Vitamin-D-Mangel nämlich zu Rachitis führen kann, eine Erkrankung, bei der das Wachstum der Knochen gestört ist. 

    Das Vitamin hat aber viele weitere Wirkungen im Körper: Ein Mangel kann sich auf das Haarwachstum auswirken.

    Wichtig Infos vorab

    • Täglich mehr als 100 ausfallende Haare über längere Zeit kann auf Störungen im Haarwachstumszyklus hinweisen.
    • Vitamin D kann laut Fallstudie die Haarregeneration fördern.
    • Wer unter Haarausfall leidet, sollte seine Vitamin-D-Werte im Labor prüfen lassen. Nach der Therapie sollten Vitamin-D-Spiegel bei mindestens 50,6 ng/ml liegen.
    • Bei Patienten, die unter anlagebedingtem Haarausfall leiden, wird häufig ein Vitamin-D-Mangel festgestellt. Über den genauen Zusammenhang lassen sich dabei aber noch keine Rückschlüsse ziehen.

    Ab wann ist es Haarausfall?

    Haare machen bestimmte Wachstumsphasen durch, die unterschiedlich lange dauern. Ein gewisser Haarausfall ist also normal. Laut dem medizinischen Fachlexikon MSD Manual fallen täglich bis zu 50 bis 100 Haare aus. 

    Haarausfall wird diagnostiziert, wenn täglich über einen längeren Zeitraum mehr als 100 Haare ausfallen, was auf Störungen im Haarwachstumszyklus hinweisen kann. Dennoch ist die Menge sehr individuell: Bei Menschen mit besonders dichtem Haar kann auch ohne medizinische Ursachen ein täglicher Verlust von mehr als 100 Haaren normal sein.

    Wie das Forschungsnetzwerk Cochrane berichtet, ist die "häufigste Art von Haarausfall bei Frauen (...) FPHL, auch bekannt als androgenetische Alopezie (anlagebedingter Haarausfall)." Englisch heißt die Art "female pattern hair loss", deshalb auch die Abkürzung FPHL. Auch bei Männern ist der erblich bedingte Haarausfall am häufigsten, allerdings bekommen sie kahle Stellen, während die Haare bei Frauen immer dünner werden.

    Die Rolle von Vitamin D bei Haarausfall

    • Haarwachstum: Vitamin D spielt eine entscheidende Rolle im Haarzyklus. Es hilft, neue Haarfollikel zu stimulieren und bestehende zu erhalten. Das ist wesentlich für das Wachstum und die Regeneration von Haaren.
    • Haarfollikelzyklus: Laut einer wissenschaftlichen Übersichtsarbeit, die im International Journal of Molecular Sciences erschienen ist, konnten Studien außerdem zeigen, dass ein Mangel an Vitamin D zu Störungen im Haarfollikelzyklus führen kann, was zu vermehrtem Haarausfall und dünner werdendem Haar führt.
    • Vitamin-D-Mangel: 2020 haben Forscher am College of Medicine im Iraq 190 Frauen untersucht, um die Auswirkungen auf Vitamin D zu testen. Laut der Studie haben Frauen mit FPHL deutlich niedrigere durchschnittliche Vitamin-D-Spiegel im Vergleich zur Kontrollgruppe. 86,1 Prozent der Frauen mit FPHL hatten einen Vitamin D-Mangel im Vergleich zu 36,9 Prozent in der Kontrollgruppe.
    • Vitamin-D-Einnahme: In einem Artikel, der in einer Ausgabe der International Society of Hair Restoration Surgery (ISHRS) erschienen ist, werden einige Fallstudien mit Männern beschrieben, wonach eine Vitamin-D-Supplementation zu einer Regeneration der Haare im Frontbereich führen konnte. Die Vitamin-D-Spiegel lagen nach der Therapie mit Vitamin bei 50,6 ng/ml, was Ärztin und Stoffwechselexpertin Helena Orfanos-Boeckel in ihrem Ratgeber "Nährstofftherapie" als Untergrenze des therapeutischen Zielbereichs ansieht.

    Sollte man bei Haarausfall Vitamin D einnehmen?

    Zunächst ist es wichtig zu prüfen, ob ein pathologischer Haarausfall vorliegt. Dazu führt der Dermatologe häufig einen Haarwaschtest durch, bei dem ausgefallene Haare gesammelt werden. Menge und Beschaffenheit der Haare werden anschließend analysiert.

    Falls krankhafter Haarausfall festgestellt wird, sollten die Ursachen genauer untersucht werden, da diese sehr vielfältig sein können. Neben Stress oder Medikamenten können auch Nährstoffmängel oder -überschüsse, einschließlich eines möglichen Vitamin-D-Mangels, zu Haarausfall führen.

    Wer einen Vitamin-D-Mangel vermutet, kann seinen Blutspiegel testen lassen. Ein Mangel sollte möglichst schnell ausgeglichen werden, da er weitreichende Folgen haben kann. Anhand der Blutwerte können sinnvolle tägliche Dosierungen festgelegt werden. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt 800 IE Vitamin D am Tag. Sind die Blutspiegel zu niedrig, werden aber weit höhere Mengen vom Arzt verschrieben. Sowohl ein Mangel als auch eine Überdosierung kann negative Folgen für den Körper haben.

    Haarausfall: Wie kommt es zu niedrigen Vitamin-D-Werten?

    Vitamin D ist das einzige Vitamin, das der Körper selbst herstellen kann. Dafür braucht er aber genügend Sonnenstrahlen am Tag. Ein Aufenthalt im Freien ist notwendig, um den täglichen Bedarf an Vitamin D zu decken, wie das Robert Koch-Institut (RKI) betont. Der Körper benötigt UV-B-Strahlung in einer spezifischen Wellenlänge – nämlich zwischen 290 und 315 Nanometern – um ausreichend Vitamin D zu produzieren. Diese Strahlungsintensität ist unterhalb des 35. Breitengrads saisonabhängig. In Deutschland müssen Menschen mit heller Haut laut dem Schweizer Bundesamt für Gesundheit im Winter teilweise bis zu 2,5 Stunden täglich im Freien verbringen, um genug Vitamin D zu synthetisieren. Personen mit dunklerer Haut können im Winter hierzulande kaum oder gar nicht die benötigten Werte erreichen. Daher kann es laut dem RKI insbesondere in der dunklen Jahreszeit zu niedrigen Vitamin-D-Werten im Blut kommen.

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