Vitamin C ist das wohl bekannteste Vitamin und gehört auch zu den am häufigsten supplementierten Nährstoffen in Deutschland. Das ist auch gut, denn Vitamin C ist überlebenswichtig für den Körper und ein wahres Multitalent. Bei Stress, Krankheiten oder Entzündungen kann der Bedarf an Vitamin C stark ansteigen. Aber gibt es bei der Einnahme auch Nebenwirkungen?
Diese Wirkung hat Vitamin C im Körper
Chemisch betrachtet ist Vitamin C Ascorbinsäure. Es fungiert im Körper als Antioxidans, indem es freie Radikale bindet und so oxidativem Stress entgegenwirkt. Vitamin C ist laut der Gesellschaft für angewandte Vitaminforschung auch für die Erzeugung von Kollagen zuständig. Haut, Muskeln und Knochen brauchen es, um normal zu funktionieren. Vitamin C trägt auch zu einer normalen Funktion des Nervensystems bei, da es unter anderem zur Bildung von Neurotransmittern benötigt wird.
Deshalb kann Vitamin C den Körper bei Stress unterstützen. „Zur Produktion des Hormons Adrenalin wird Vitamin C benötigt“, sagt uns Manon Struck-Pacyna vom Lebensmittelverband Deutschland auf Anfrage. Schon eine Viertelstunde Stress kann sehr viel davon verbrauchen. Zu den wissenschaftlich bestätigten Aussagen der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherhit (EFSA) zählen auch, dass Vitamin C zur Verringerung von Müdigkeit beitragen kann und die Eisenaufnahme erhöht. Da Vitamin C hitzeempfindlich ist, empfiehlt sich eine schonende Zubereitung, um den Vitamin-Gehalt zu erhalten.
Vitamin C: Ab welcher Dosierung treten Nebenwirkungen auf?
Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) dürfte die „Einnahme von bis zu etwa 1 g Vitamin C pro Tag zusätzlich zur Zufuhr mit der Ernährung (...) nicht mit schädlichen Nebenwirkungen verbunden sein.“ Erst ab einer Zufuhr von drei bis vier Gramm am Tag können Magen-Darm-Beschwerden auftreten. Zum Vergleich: Die DGE empfiehlt Männern 110 Milligramm Vitamin C am Tag, Frauen 95 Milligramm. In der Schwangerschaft und Stillzeit erhöht sich der Bedarf.
„Manchmal kann es unter Vitamin-C-Einnahme zu Durchfall kommen“, schreibt Internistin Helena Orfanos-Boeckel in ihrem Ratgeber „Nährstofftherapie“. Wenn das Symptom auftritt, sollte die Dosis reduziert werden. Vor allem eine empfindliche Magenschleimhaut verträgt hohe Dosierungen an Vitamin C nicht gut. Internistin Helena Orfanos-Boeckel rät Menschen, die höhere Dosierungen verordnet bekommen, die Mengen über den Tag verteilt zu nehmen. Außerdem sollte Vitamin C nicht auf leeren Magen eingenommen werden.
Welche Nebenwirkungen können bei Vitamin C auftreten?
„Toxizität in dem Sinne gibt es nicht, alles wird wasserlöslich über die Nieren ausgeschieden“, schreibt Orfanos-Boeckel. Apotheker Hugo Schurgast und Professor Michael Zimmermann von der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich zählen in ihrem Ratgeber „Burgerstein Handbuch Nährstoffe“ folgende gängige Symptome bei hohen Mengen an Vitamin C auf:
- Übelkeit
- Blähungen
- Durchfall
Das Bundesinstitut für Risikobewertung gibt an, dass eine langfristige übermäßige Zufuhr von Vitamin C außerdem die Bildung von Nierensteinen erhöhen kann. Vitamin C führt nämlich zu einer Ausscheidung von Oxalat, einem Hauptbestandteil von Nierensteinen. Laut den Experten der Burgerstein-Foundation sollten Menschen „mit einer Prädisposition zu Oxalat-Nierensteinen“ deshalb hoch dosierte Vitamin-C-Präparate vermeiden.
Auch Menschen mit einer Hämochromatose, einer genetischen Störung, die zu einer übermäßigen Eisenaufnahme führt, sollten auf die Vitamin-C-Einnahme verzichten. Das Vitamin erhöht nämlich die Eisenaufnahme im Darm, was bei Hämochromatose schnell zu einer Eisenüberladung im Körper führen kann.
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