Unser Körper braucht Vitamine - und zwar in verschiedensten Formen. Eine Überdosierung ist oft nur durch eine unnatürliche Aufnahme möglich. Ein größeres Problem kann ein Vitamin-Mangel sein - aber auch das nur unter besonderen Umständen.
Im Zentrum dieses Textes steht B6. Vor allem die Fragen, wie es zu einem Mangel dieses Vitamins kommen kann und wie sich dieser ausdrückt.
Vitamin B6: Was steckt dahinter?
Die Apotheken-Umschau beschreibt Vitamin B6 als "Sammelbegriff für verschiedene Stoffe". Hier nennt die Verbraucherzentrale Pyridoxin, Pyridoxamin oder Pyridoxal. Es handelt sich um ein wasserlösliches Vitamin, dessen Wirkung durch "Hitze, Tageslicht und vor allem Sonnenstrahlen" beeinträchtigt werden kann.
Aufgenommen wird B6 vor allem durch Nahrungsmittel, etwa:
- Fleisch (vor allem Hühnerfleisch, Rinderfilet, Schweinefleisch, Leber)
- Fisch (z.B. Sardine oder Makrele)
- Vollkornprodukte
- Gemüse (Kartoffeln, Hülsenfrüchte wie grüne Bohnen, Erbsen, Linsen, Kohlgemüse wie Brokkoli und Rosenkohl, Spinat, Feldsalat, Tomaten)
- Obst (Avocados, Bananen)
- Walnüsse, Erdnüsse
Das Bundesgesundheitsministerium listet auch Eigelb als Vitamin-B6-Lieferant auf. Generell ist Vitamin B6 laut der Verbraucherzentrale in pflanzlichen und tierischen Lebensmitteln weitverbreitet, die Verfügbarkeit sei in letzteren jedoch deutlich höher - "besonders, wenn deren Ballaststoffgehalt hoch ist".
Vitamin B6: Welche Wirkung hat es im Körper?
Wie die Apotheken-Umschau berichtet, arbeitet Vitamin B6 auf verschiedene Weise im Körper:
- regelt zentrale Abläufe im Stoffwechsel
- hilft dem Körper, Eiweißstoffe umzuwandeln und einzubauen
- hilft beim Fettstoffwechsel
- trägt zur Bildung von Botenstoffen in den Nerven bei
- hat Auswirkungen auf das Immunsystem
- beeinflusst bestimmte Hormonaktivitäten
Vitamin B6: Wie hoch ist der Tagesbedarf?
Die Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) für einen Tag lauten:
- Säuglinge bis unter vier Monate: geschätzt 0,1 mg
- Säuglinge zwischen vier und unter zwölf Monaten: 0,3 mg
- Kinder zwischen einem Jahr und unter vier Jahren: 0,6 mg
- Kinder zwischen vier und unter sieben Jahren: 0,7 mg
- Kinder zwischen sieben und unter zehn Jahren: 1 mg
- Kinder zwischen zehn und unter 13 Jahren: 1,2 mg
- Jugendliche zwischen 13 und unter 15 Jahren: 1,4 mg (weiblich) und 1,5 mg (männlich)
- Jugendliche ab 15 Jahren und Erwachsene: 1,4 mg (weiblich) und 1,6 mg (männlich)
- Schwangere: 1,5 mg im ersten Trimester und 1,8 mg im zweiten und dritten Trimester
- Stillende: 1,6 mg
Die Apotheken-Umschau rechnet vor, dass zur Aufnahme von durchschnittlich 1,2 mg Vitamin B6 Folgendes verzehrt werden könnte:
- 150 g Putenbrust, 200 g Brokkoli und 50 g Naturreis
- 1 Avocado (200 g) und 1 Apfel (150 g)
Es wird dazu geraten, das Gemüse mit möglichst wenig Wasser schonend zu garen und die Lebensmittel vor Licht- und Sonneneinstrahlung zu schützen, also etwa Kartoffeln dunkel zu lagern. Außerdem gelte: "Beim Kochen kann mehr als ein Drittel des Vitamin-B6-Gehalts ins Wasser übergehen."
Mangel an Vitamin B6: Welche Ursachen gibt es?
Wie die Apotheken-Umschau berichtet, nehmen die meisten Menschen in Deutschland über die Nahrung genügend B6 auf. Ein Mangel könne zurückzuführen sein auf:
- chronische Verdauungsstörungen
- Arzneimittelinteraktionen (z.B. hormonelle Verhütungsmittel)
- Alkoholabhängigkeit
Die Verbraucherzentrale zählt zudem auch "eine zu geringe Nahrungsaufnahme, z.B. durch häufige Diäten oder bei älteren Menschen" zu den Ursachen für einen Mangel an Vitamin B6. Antikonvulsiva, aber auch Medikamente gegen Asthma oder Tuberkulose könnten den Bedarf erhöhen und damit ebenfalls zu einer Gefahrenquelle werden.
Mangel an Vitamin B6: Welche Symptome zeigen sich?
Ein Mangel an Vitamin B6 zeigt sich der Apotheken-Umschau zufolge durch diese Symptome:
- schuppende Hautausschläge im Gesicht
- Entzündungen an den Lippen und im Mund
- Blutarmut
- Durchfall
- Erbrechen
Säuglinge und Kleinkinder mit einem Vitamin-B6-Mangel "krampfen, zittern und sind häufig in ihren Bewegungen gestört". In der Regel würden diese Mangelerscheinungen zurückgehen, sobald die Kinder wieder genügend Vitamin B6 aufnehmen.
Das Bundesgesundheitsministerium nennt auch Depressionen als mögliche Folgen eines Mangels an Vitamin B6.