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Vitamin B12: Ist eine Überdosierung möglich?

Gesundheit

Vitamin B12: Ist eine Überdosierung möglich?

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    Einer von mehreren möglichen Vitamin-B-12-Lieferanten: In Eiern findet sich das Vitamin ebenso wie in anderen tierischen Lebensmitteln.
    Einer von mehreren möglichen Vitamin-B-12-Lieferanten: In Eiern findet sich das Vitamin ebenso wie in anderen tierischen Lebensmitteln. Foto: Armin Weigel, dpa

    Die Familie der Vitamine umfasst mehr als ein Dutzend Gruppen. Hier dreht sich alles um Vitamin B12, auch bekannt als Cobalamin. Wir beschäftigen uns mit einer möglichen Überdosierung und den Folgen.

    Vitamin B12: Was steckt dahinter?

    Laut der Apotheken-Umschau handelt es sich bei Vitamin B12 um einen "Sammelbegriff für verschiedene Verbindungen mit demselben Grundgerüst, den sogenannten Cobalaminen".

    Vitamin B12 wird demnach für verschiedene Stoffwechselvorgänge benötigt, als Beispiel wird der Abbau bestimmter Fettsäuren genannt. Außerdem unterstützt es die Blutbildung.

    Im Essen kommt es vor allem gebunden an Eiweiße vor. So findet sich Vitamin B12 in tierischen Lebensmitteln wie Fleisch, Fisch, Eiern, Milch und Milchprodukten. Auch in pflanzlichen Produkten wie Sauerkraut kann es in geringen Mengen enthalten sein.

    Das Zentrum für Gesundheit zählt noch eine ganze Reihe nützlicher Funktionen von Vitamin B12 auf:

    • schützt das Herz-Kreislauf-System und ist für Gehirn und Nervensystem unverzichtbar
    • beteiligt an Zellteilung, Zellwachstum und Bildung der DNA
    • beugt gemeinsam mit anderen B-Vitaminen häufig bei Diabetes vorkommenden Nervenschäden vor
    • kann gemeinsam mit anderen Vitaminen den Schlaf deutlich verbessern
    • baut gemeinsam mit Vitamin B6 und der Folsäure toxisches Homocystein (entsteht bei Proteinstoffwechsel) zu ungiftigem Stoff ab

    Vitamin B12: Wie groß ist der Tagesbedarf?

    Für Vitamin B12 gibt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) folgende Empfehlungen:

    • Säuglinge bis vier Monate: 0,5 µg
    • Säuglinge zwischen vier und zwölf Monaten: 1,4 µg
    • Kinder zwischen einem Jahr und vier Jahren: 1,5 µg
    • Kinder zwischen vier und sieben Jahren: 2 µg
    • Kinder zwischen sieben und zehn Jahren: 2,5 µg
    • Kinder zwischen zehn und 13 Jahren: 3,5 µg
    • Kinder ab 13 Jahren, Jugendliche und Erwachsene: 4 µg
    • Schwangere: 4,5 µg
    • Stillende: 5,5 µg

    Die Apotheken-Umschau gibt den Tipp, "ein- bis zweimal die Woche Fisch und - in Maßen - qualitativ hochwertiges Fleisch" zu konsumieren. Außerdem empfehle sich "ab und zu ein Frühstücksei", Milchprodukte können täglich verzehrt werden.

    Vitamin B12: Ist eine Überdosierung möglich?

    Für die Möglichkeit einer Überdosierung von B12 gibt es bislang keine gesicherten Hinweise. Wie die Apotheken-Umschau schreibt, "sind keine schädlichen Effekte einer Überdosierung bekannt". Wird über Nahrung zu viel Vitamin B12 aufgenommen, kann es der Körper gleichzeitig vermehrt ausscheiden. Daher hätten hochdosierte Nahrungsergänzungsmittel keinen zusätzlichen Nutzen. Für Menschen mit einer Unterversorgung - als Beispiel werden Veganer genannt - könnten sie aber nach Absprache mit dem Arzt sinnvoll sein. Als deutlich größere Gefahr für die Gesundheit gilt ein Mangel an B12.

    Das Zentrum für Gesundheit verweist darauf, dass Vitamin B12 "häufig in hochdosierten Präparaten angeboten" werde. Es gebe keine offiziellen Grenzwerte, weil keine Vergiftungen oder Überdosierungserscheinungen bekannt seien. Da es sich um ein wasserlösliches Vitamin handelt, können Überschüsse wie schon angedeutet "über die Nieren abgebaut und mit dem Urin ausgeleitet werden".

    Weiter heißt es, der Körper könne über eine aktive Resorption maximal 1,5 µg Vitamin B12 aufnehmen, agiere selbstlimitierend. Hinzu komme die passive Resorption, die Menschen mit entsprechender Aufnahmestörung zu einer höheren Menge verhilft. Doch auf diesem Weg würde lediglich ein Prozent der verzehrten oder aufgenommenen Vitamin-B12-Menge resorbiert.

    Für einen zu hohen B12-Spiegel könnten demnach jedoch Vitamin-B12-Spritzen sorgen. Daher seien diese "sehr gut kurzweise zur Behebung eines Mangels" geeignet, jedoch nicht zur regelmäßigen Versorgung. Als übermäßig hoch gelten dem Zentrum für Gesundheit zufolge Vitamin-B12-Serumsspiegel von über 900 pg/ml respektive über 665 pmol/l.

    Ein steigender Vitamin-B12-Spiegel deutet demnach etwa auf Rheuma, Leberkrankheiten wie Hepatitis, Leberzirrhose oder Leberkrebs, Nierenkrankheiten, Blutkrankheiten wie Leukämie oder Krebs hin. Möglich ist auch, dass sich diese Erkrankungen erst entwickeln.

    Grundsätzlich gibt das Zentrum für Gesundheit den Tipp, bei Zweifeln über den eigenen Vitamin-B12-Haushalt einen Test beim Arzt oder einen entsprechenden Urintest für Zuhause durchzuführen. So lasse sich herausfinden, ob und wie viel zusätzliches B12 aufgenommen werden müsse.

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