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Vibrionen-Infektion: Symptome, Vorkommen, Behandlung

Meerwasser-Keime

Vibrionen: die wichtigsten Informationen zu den Bakterien im Meer

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    In Mecklenburg-Vorpommern sind zwei Menschen nach einer Vibrionen-Infektion gestorben.
    In Mecklenburg-Vorpommern sind zwei Menschen nach einer Vibrionen-Infektion gestorben. Foto: Stefan Sauer, dpa (Symbolbild)

    In Mecklenburg-Vorpommern gab es die ersten beiden Todesfälle im Zusammenhang mit einer Vibrionen-Infektion in der aktuellen Badesaison. Ein 81-jähriger Urlauber mit verschiedenen chronischen Erkrankungen und offenen Wunden starb nach einer Infektion beim Baden in der Ostsee. Beim zweiten Fall handelt es sich um einen 59-jährigen Mann aus Mecklenburg-Vorpommern, in dessen Blut Vibrionen nachgewiesen wurden. Als Todesursache wurde eine Sepsis angegeben.

    Die steigende Wassertemperatur fördert die Vermehrung der Bakterien. Hier finden Sie die wichtigsten Informationen zu den Symptomen bei einer Vibrionen-Infektion und wo sie aktuell vorkommen.

    Was sind Vibrionen?

    Bei Vibrionen handelt es sich um Bakterien. Sie kommen laut dem Robert Koch-Institut (RKI) als Bestandteil der normalen Bakterienflora auch in der Nord- und Ostsee und vereinzelt auch in leicht salzhaltigen Binnengewässern vor. Sie sind keine Anzeichen für eine fäkale Verunreinigung des Wassers.

    Wo kommen Vibrionen vor?

    Vibrionen kommen weltweit sowohl in Süß- als auch Salzwasser vor, beispielsweise in Flussmündungen, Buchten, Bodden, Lagunen, Brackwasser und zum Teil auch in Binnenseen. Sie vermehren sich vor allem stark bei einem Salzgehalt von 0,5 bis 2,5 Prozent und bei einer Temperatur von 20 Grad. In warmen Sommern sind diese Bedingungen auch an Teilen der deutschen Nord- und Ostseeküste gegeben.

    Das Europäische Zentrum für die Prävention und Kontrolle von Krankheiten bietet online eine Karte an, mit der sich verfolgen lässt, wie gut die Bedingungen in den jeweiligen europäischen Küstengewässern für die Vibrionenvermehrung sind. An der Ostsee wird die Konzentration an den Küsten mit „mittel“ bis „hoch“ angegeben. Die höchste Konzentration zeigt die Karte im Schwarzen Meer.

    Laut RKI ist die Infektionsgefahr an oder unweit von besonders flachen und sich dadurch schnell erwärmenden Küstenbereichen, wo teils das an Flussmündungen einströmende Süßwasser den Salzgehalt reduziert, am höchsten. Weniger wahrscheinlich sind Vibrionen hingegen an tieferen Strandabschnitten und in Bereichen, in denen Wellengang, Strömungen oder die Gezeiten die Wassersäule stärker durchmischen.

    Wie kann man sich mit Vibrionen infizieren?

    Infektionen können durch den Kontakt offener, nicht verheilter Wunden mit Vibrionen im Wasser hervorgerufen werden. Die Bakterien können auch über Wunden, die man sich im Wasser erst zugezogen hat, in den Körper eindringen. Infektionen sind aber auch durch Verletzungen bei der Verarbeitung von Meeresfrüchten und rohem Seefisch möglich. Und auch beim Verzehr von rohen oder unzureichend gegarten Meeresfrüchten oder rohem Fisch kann man sich infizieren.

    Gelangen die Bakterien in die Blutbahn, kann das zu schweren Wundinfektionen und Organschäden führen. Laut dem RKI kann die Krankheit im schlimmsten Fall tödlich enden.

    Was sind die Symptome einer Vibrionen-Infektion?

    Oberflächliche Wundinfektionen können sich schnell ausbreiten und das Gewebe zerstören. Ein frühes Symptom ist ein lokaler Schmerz, der angesichts der sichtbaren Wunde zu stark erscheint. Auch Fieber, Schüttelfrost und eine Sepsis können auftreten. Hat man sich über Lebensmittel infiziert, zählen krampfartige Schmerzen, Erbrechen, Übelkeit und wässriger Durchfall zu den Symptomen. Generell treten die Symptome vier bis 96 Stunden nach dem Kontakt auf.

    Ältere und immungeschwächte Personen zählen zur Risikogruppe. Auch Menschen mit Vorerkrankungen wie Diabetes, Lebererkrankungen oder schweren Herzerkrankungen haben ein erhöhtes Risiko für eine Erkrankung und auch für einen schweren Krankheitsverlauf.

    Wie kann eine Vibrionen-Infektion behandelt werden?

    Infektionen können mit Antibiotika behandelt werden. Unbehandelt oder zu spät behandelt, kann zusätzlich eine chirurgische Behandlung (bis hin zur Amputation betroffener Gliedmaßen erforderlich sein.

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