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Valeriia aus Döbeln ist tot: Verdächtiger wird nach Deutschland überstellt

Sachsen

Fall Valeriia: Verdächtiger wird nach Deutschland überstellt

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    Die Polizei fand die Leiche einer vermissten Neunjährigen aus Döbeln.
    Die Polizei fand die Leiche einer vermissten Neunjährigen aus Döbeln. Foto: Robert Michael, dpa

    Im Fall der getöteten Valeriia aus Döbeln ist ein 36-Jähriger in Prag festgenommen worden. Er sei dringend tatverdächtig, das Mädchen getötet zu haben, teilte die Staatsanwaltschaft Chemnitz mit. Der Moldawier sei zuvor per nationalem und europäischem Haftbefehl gesucht worden. Er war in Tschechien in Gewahrsam und soll nun, nach knapp vier Wochen, nach Deutschland überstellt werden. Am Mittwoch soll der Verdächtige nach Sachsen gebracht und dem Ermittlungsrichter vorgeführt werden.

    Fall Valeriia aus Döbeln: Verdächtiger in Prag festgenommen

    Die neunjährige Valeriia war am 3. Juni verschwunden. Um 6.50 Uhr machte sich das Mädchen aus der sächsischen Kleinstadt Döbeln auf den Weg zur Schule. Dort ist es allerdings nie angekommen. Nachdem die Neunjährige am Nachmittag nicht aus der Schule nach Hause zurückgekehrt war, meldeten Angehörige sie am Abend bei der Polizei als vermisst. Inzwischen hat die Polizei bestätigt, dass das Mädchen tot ist. Sie wurde Opfer eines Verbrechens. Das aus der Ukraine stammende Mädchen wurde der Polizei zufolge getötet. Angaben zur Todesursache machen die Ermittler nicht. Hinweise auf ein Sexualdelikt gebe es nicht.

    "Wir haben Thesen zum Motiv", sagte Oberstaatsanwältin Ingrid Burghart. "Deshalb suchen wir ja auch im engeren sozialen Umfeld. Aber ich kann im Moment nichts dazu sagen." Laut Bild handelt es sich bei dem Festgenommenen um den Ex-Freund von Valeriias Mutter. Dieser habe die Mutter am Vormittag von Valeriias Verschwinden kontaktiert, so die Bild. Sein Handy soll in einer Funkzelle in Döbeln eingeloggt gewesen und er von der Überwachungskamera eines Nachbarhauses gefilmt worden sein.

    Polizei sucht bei Großeinsatz nach Vermisster aus Döbeln

    Bei einem Großeinsatz der Polizei am 11. Juni wurde ihre Leiche im dichten Unterholz eines Waldes zwischen dem Roßweiner Ortsteil Mahlitzsch und dem Döbelner Ortsteil Hermsdorf an einer Straße gefunden.

    Es wird kritisiert, das die Polizei erst so spät in dem Areal nach dem Mädchen gesucht hat.  Eine Zeugin hatte am Tag von Valeriias Verschwinden am Stadtrand Schreie gehört und später der Polizei davon berichtet. Laut Polizei hatte dies aber zunächst nicht genauer eingegrenzt werden können und der Fund der Leiche sei rund zwei Kilometer entfernt gewesen. Als die Familie selbst später der Polizei mitteilte, dass sie öfter in dem Wald an den Knollensteinen gewesen sei, wurde die Suche dorthin ausgedehnt. Dabei war am Dienstagnachmittag das Mädchen tot im Unterholz gefunden worden. 

    Mädchen aus Döbeln in Sachsen vermisst: Suche mit Drohnen und Suchhunden

    Beamte suchten zuvor unter anderem mit einem Fährten- und einem Personensuchhund und einem Hubschrauber nach dem ukrainischen Mädchen, das seit 2022 mit seiner Mutter in Deutschland lebt. Auch Polizeitaucher und Wasserschutzpolizei waren im Einsatz, die den Fluss Mulde und das Ufer absuchten.

    Zudem wurde umfangreiches Bild- und Videomaterial – rund zehn Terabyte – analysiert und dabei sogenannte Super-Recogniser eingesetzt. Das sind Spezialisten, die sich Gesichter besonders gut einprägen und wiedererkennen können. Auch Einwohner waren gebeten worden, in eigenen Gärten, Kellern, Garagen oder Schuppen nach dem Mädchen Ausschau zu halten. (mit dpa)

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