Vera Tschechowa ist tot. Die Schauspielerin und Regisseurin starb am Mittwoch nach kurzer, schwerer Krankheit im Alter von 83 Jahren in Berlin, wie die Agentur Ute Nicolai am Donnerstag unter Berufung auf die Familie mitteilte.
Vera Tschechowa war in fast 100 Film- und Fernsehrollen zu sehen
Tschechowa spielte seit Ende der 50er-Jahre Theater. Von den 50er bis zu den 1990er-Jahren schlüpfte sie zudem in fast 100 Film- und Fernsehrollen. Ihre Karriere begann 1956 in Heinz Erhardts Film "Witwer mit fünf Töchtern". Das Publikum kennt sie auch aus Filmen wie "Zeit der Empfindsamkeit", "Rausch der Verwandlung" oder von Auftritten in Fernsehserien wie "Tatort" oder "Ein Fall für zwei".
In den 80er-Jahren drehte sie mit ihrem damaligen Ehemann Vadim Glowna den Cannes-Beitrag "Desperado City", die Max-Frisch-Verfilmung "Blaubart" und den Dokumentarspielfilm "Tschechow in meinem Leben" über ihre berühmte russische Familie. Seit den 1990er Jahren stand Tschechowa lieber hinter als vor der Kamera, porträtierte Filmkollegen wie Katja Riemann, Klaus Maria Brandauer und Michael Ballhaus.
Vor zwei Jahren erschien Vera Tschechowas Autobiografie
1963 wurde sie für ihre Rolle in "Das Brot der frühen Jahre" mit dem Filmband in Gold ausgezeichnet, für ihre Hauptrolle in "Zeit der Empfindsamkeit" erhielt sie 1977 die Goldene Kamera. Im Jahr 2006 wurde ihr der Ehrenpreis des Hessischen Ministerpräsidenten für besondere Leistungen im Film- und TV-Bereich überreicht. Vor zwei Jahren erschien ihre Autobiografie "Überwiegend heiter: Mein ziemlich bewegtes Leben".
Auch Tschechowas Mutter und ihre Großmutter waren Schauspielerinnen. Ihr Urgroßonkel ist der Dichter Anton Tschechow. (mit dpa)