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Venedig: Gebühr für Tagestouristen kommt 2024

Italien

Tagestouristen müssen in Venedig bald Eintritt bezahlen

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    Touristen, die Venedig besuchen wollen, sollen eine Tagesgebühr bezahlen.
    Touristen, die Venedig besuchen wollen, sollen eine Tagesgebühr bezahlen. Foto: Andrea Warnecke, dpa

    Millionen Touristen kommen jedes Jahr nach Venedig. Viele von ihnen bleiben nur einen Tag. Schon seit Langem fordern viele Venezianer einen Kurswechsel. Am Dienstag hat der Gemeinderat in einer achtstündigen Sitzung beschlossen, dass die Stadt für das historische Zentrum versuchsweise eine Tagesgebühr für Touristen in Höhe von fünf Euro einführen wolle.

    Eintrittsgebühr soll Venedig "retten"

    Ziel der Gebühr sei es, die Lebensqualität der Bewohnerinnen und Bewohner zu steigern und nicht Geld zu verdienen, so die Stadtverwaltung. Weil das Tagesticket im Voraus gebucht werden muss, sollen die Touristenströme besser gesteuert werden können. Bürgermeister Luigi Brugnaro versicherte aber bereits, dass die weltberühmte Stadt mit ihren vielen Kanälen auch für Tagesurlauber zugänglich bleiben werde. Er sagte: "Ich appelliere an die Zusammenarbeit aller, damit Venedig gerettet und die älteste Stadt der Zukunft werden kann." Die Weltkulturorganisation Unesco berät derzeit, ob die Stadt auf die Liste des "bedrohten Weltkulturerbes" gesetzt wird.

    Im Frühjahr 2024 Testphase für die neue Regelung starten. Sie soll zunächst an 30 Tagen gelten, an denen erfahrungsgemäß besonders viel Rummel ist. Später soll sie ausgeweitet werden. Die genauen Termine sind noch nicht bekannt. Die Neuregelung könnte bereits im berühmten Karneval von Venedig starten. Erwartet wird zudem, dass an Ostern und an Sommer-Wochenenden kassiert wird.

    Die Gebühr würde für alle Touristen ab 14 Jahren gelten, die einen Tagesausflug nach Venedig unternehmen. Die Urlauber sollen sich online einen QR-Code besorgen und aufs Handy laden, den sie bei Kontrollen vorzeigen müssen. Andernfalls drohen zwischen 50 und 300 Euro Strafe. Pendler, Studierende, Bewohnerinnen und Bewohner der Region Venetien sowie Menschen, die ein Grundstück dort haben, müssen nicht zahlen. Wer in Venedig übernachten oder eine Aufenthaltssteuer zahlt, ist auch von der Gebühr entbunden.

    Zahlreiche Touristen bereiten Venedig Probleme

    Mit seinen im Kern nur etwa 50.000 ständigen Einwohnern gehört Venedig zu den beliebtesten Touristenzielen weltweit. Seit vielen Jahren bereitet der Strom an Besuchern der Stadt große Probleme. Vor allem im Sommer ist in den engen Straßen rund um den Markusplatz kaum noch ein Durchkommen. Insbesondere Kreuzfahrt-Touristen stehen in der Kritik. Deshalb gibt es schon seit längerer Zeit Überlegungen, Eintritt zu verlangen. Beschlüsse wurden aber immer wieder verschoben. (mit dpa)

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