Seit vielen Jahren bereitet der Strom an Besuchern Venedig Probleme. Aus diesem Grund hat der Gemeinderat im September beschlossen, dass die Stadt für das historische Zentrum versuchsweise eine Tagesgebühr für Touristen in Höhe von fünf Euro einführen wolle. Diese Regel gilt allerdings nur an bestimmten Tagen.
An diesen Tagen muss in Venedig Eintritt bezahlt werden
Am Donnerstag gab der Bürgermeister der italienischen Lagunenstadt, Luigi Brugnaro, die Termine bekannt. Dabei handelt es sich um Tage, an denen es in Venedig traditionell besonders voll wird. Die Gebühr wird insgesamt zunächst an 29 Tagen von 8.30 Uhr bis 16.00 Uhr erhoben: vom 25. April bis einschließlich 5. Mai und dann mit einer Ausnahme (2. und 3. Juni) an allen Wochenenden bis Mitte Juli.
Ziel der Gebühr sei es, die Lebensqualität der Bewohnerinnen und Bewohner zu steigern und nicht Geld zu verdienen, so die Stadtverwaltung. Sie soll verhindern, dass der Massentourismus in Venedig noch mehr Schäden anrichtet als heute schon.
Durch Gebühr sollen Touristenströme in Venedig besser gesteuert werden
Weil das Tagesticket im Voraus gebucht werden muss, sollen die Touristenströme besser gesteuert werden können. Ausschließlich Tagesbesucher ab 14 Jahren müssen Eintritt bezahlen. Die Urlauber sollen sich online einen QR-Code besorgen und aufs Handy laden, den sie bei Kontrollen vorzeigen müssen. Andernfalls drohen zwischen 50 und 300 Euro Strafe. Pendler, Studierende, Bewohnerinnen und Bewohner der Region Venetien sowie Menschen, die ein Grundstück dort haben, müssen nicht zahlen. Wer in Venedig übernachten oder eine Aufenthaltssteuer zahlt, ist auch von der Gebühr entbunden. Die Einnahmen sollen in den Erhalt der Kanäle, Straßen und Gebäude fließen.
Mit seinen im Kern nur etwa 50.000 ständigen Einwohnern gehört Venedig zu den beliebtesten Touristenzielen weltweit. Seit vielen Jahren bereitet der Strom an Besuchern der Stadt große Probleme. Vor allem im Sommer ist in den engen Straßen rund um den Markusplatz kaum noch ein Durchkommen. Insbesondere Kreuzfahrt-Touristen stehen in der Kritik. (mit dpa)