Wie bitte untertitelt man "Tatort"-Haudrauf Horst Schimanski in den USA? Wo dort ja ohnehin schon exzessiv gewarnt wird vor filmischen Haudraufereien. Wie übersetzt man in den Vereinigten Staaten der Politischen Korrektheit Schimmi-Weisheiten wie: "Für mich ist die ganze Welt ein großer Arsch"? Was tun mit seinem Lieblingswort "scheiße"? Und: Wer in den USA interessiert sich eigentlich für alte "Tatort"-Krimis aus Germany?
Tatort: Schimanskis Duisburg erscheint als "Grim City" in völlig anderem Licht
Auf der Streaming-Plattform MHz Choice jedenfalls sind bald weitere ausgewählte Folgen zu sehen, zum ersten Mal in Amerika. Bereits im Einsatz sind "lone wolf detective" Charlotte Lindholm, diese "einsame Wölfin", oder die "brothers" aus Munich, Batic und Leitmayr. Auf Englisch bekommt der oft betulich-deutsche Sonntagskrimi gleich etwas Tarantino-artiges! 250 Stunden der "ikonischen" Reihe "Crime Scene" wurden nun in die USA und Kanada verkauft, hieß es kürzlich. Darunter Folgen der "Cologne Cops", Ballauf und Schenk, denen eine "unerschrockene Entschlossenheit, das Böse zu bekämpfen", attestiert wird. Schimanskis Duisburg erscheint als "Grim City" in völlig anderem Licht. Und auch das Komikerduo Thiel und Boerne sowie den stets am Abgrund wandelnden Faber lässt man – alles im O-Ton und untertitelt – auf Amerika los. Prädikat: insgesamt verstörend.
"Austria" zumindest, das die Streaming-Plattform neben Armenien, Kasachstan oder Senegal auch im Krimi-Angebot hat, kommt sympathischer weg – mit "Inspector Rex", jenem Wunderwauzi, der auf den Straßen Wiens die Unschuldigen beschützt. Und, wie MHz Choice weiter erklärt, hin und wieder eine Schinkenrolle stibitzt.