Es ist ruhig in diesen Dezembertagen in Washington. Befremdlich ruhig. Die Andenkenläden in der Stadt haben ihr Sortiment mit Donald-Trump-Kappen aufgestockt. Vor dem Kapitol steht eine hölzerne Tribüne für die Amtseinführung des neuen Präsidenten am 20. Januar. Dreieinhalb Kilometer entfernt im Oval Office arbeitet Amtsinhaber Joe Biden wie ein unsichtbarer Geist seine letzten Akten ab.
Äußerlich herrscht „business as usual“ in der amerikanischen Hauptstadt. Kein Sturm auf das Parlament braut sich zusammen wie vor vier Jahren. Es gibt keine Krawalle, keine Demonstrationen, nicht einmal größere gerichtliche Auseinandersetzungen über das Wahlergebnis. Nichts von dem, was bei einem Wahlsieg von Kamala Harris garantiert gewesen wäre. Bei den vorweihnachtlichen Partys hat man über mysteriöse Drohnen-Sichtungen in New Jersey oder den zum Volkshelden aufgestiegenen Mörder eines Krankenversicherungsbosses geredet. Der bevorstehende Machtwechsel im Weißen Haus? Kollektives resignatives Achselzucken.
USA
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