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Urlaub: Jetzt kommt die Strandpolizei an Griechenlands Küste

Urlaub

Jetzt kommt die Strandpolizei an Griechenlands Küste

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    Künftig dürfen nur noch 30 Prozent der griechischen Strandfläche kommerziell vermietet werden.
    Künftig dürfen nur noch 30 Prozent der griechischen Strandfläche kommerziell vermietet werden. Foto: Alexia Angelopoulou, dpa

    Die Bewegung kam aus heiterem Himmel: Tausende Einheimische protestierten im vergangenen Sommer gegen die immer rücksichtslosere Kommerzialisierung ihrer Strände. Ganze Familien demonstrierten mit Plakaten und Sprechchören gegen die "Liegestuhl-Mafia". Hintergrund: Geschäftstüchtige Strandunternehmer pflasterten in den vergangenen Jahren immer mehr griechische Strände mit Liegen und Sonnenschirmen, für deren Benutzung sie happige Gebühren forderten. Wer auf seinem eigenen Handtuch liegen wollte, fand vielerorts gar kein Plätzchen mehr. Ausgehend von der Ägäisinsel Paros, breitete sich die "Handtuch-Bewegung" schnell im ganzen Land aus. 

    Die Proteste zeigten Wirkung. Der konservative Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis verkündete jetzt in einem Tiktok-Video, welche neuen Regeln an den griechischen Stränden gelten. Demnach dürfen die Liegestuhl- und Sonnenschirmverleiher nur knapp ein Drittel der Strandfläche nutzen – 70 Prozent müssen frei bleiben für Besucherinnen und Besucher, die nicht zahlen wollen oder können und ihren eigenen Klappstuhl mitbringen, wie es viele Einheimische tun. An Stränden, die zu Naturschutzgebieten gehören, müssen sogar 85 Prozent der Fläche frei bleiben. 

    Griechenland in den Top Ten der beliebtesten Urlaubsziele

    Bisher nutzten die geschäftstüchtigen Strandunternehmer oft jeden Quadratmeter. Häufig stand die erste Reihe der Liegen fast im Wasser. Auf angesagten Inseln wie Mykonos kassierten die Vermieter für ein "Set", wie man hier zwei Liegen und einen Sonnenschirm nennt, 100 Euro und mehr am Tag.

    Auch viele Griechenland-Fans aus Deutschland ärgerten sich darüber. Dennoch ist das Land weiter in den Top Ten der beliebtesten Ziele von Reisenden aus Deutschland. Einer Erhebung des Statistischen Bundesamts zufolge lag Griechenland im Jahr 2022 auf Platz 7 der beliebtesten Urlaubsländer. An der Spitze stand Italien, wohin 14 Prozent der Urlaubstrips führten, gefolgt von Österreich, Spanien, Frankreich, den Niederlanden und der Türkei.

    Künftig dürfen die kommerziell genutzten griechischen Liegestühle nicht näher als vier Meter an der Wasserlinie stehen. Die Konzessionäre sind verpflichtet, die Strände sauber zu halten, Zugänge für Menschen mit Behinderung anzulegen und Rettungsschwimmer einzustellen. Strände, die kleiner sind als 150 Quadratmeter, dürfen gar nicht mehr kommerziell bewirtschaftet werden. Ausnahmen gelten nur für Hotelstrände.

    Mykonos ist eine der angesagtesten griechischen Inseln.
    Mykonos ist eine der angesagtesten griechischen Inseln. Foto: Attika Reisen/dpa

    Bisher wurden die Konzessionen für die Nutzung der Strände von den Kommunen vergeben. Dabei ging es nicht immer ganz sauber zu. Um an eine der begehrten Genehmigungen zu gelangen, sollen Unternehmer Kommunalpolitiker geschmiert haben. In Zukunft soll die Vergabe zentral in Online-Auktionen erfolgen. Davon verspricht sich die Regierung mehr Transparenz. 60 Prozent der Einnahmen aus der Vergabe der Konzessionen sollen an die Gemeinden fließen.

    Einhaltung soll mit Drohnen und den Touristen überwacht werden

    Früher stellten die Strandunternehmer mit stillschweigender Duldung der örtlichen Politiker oft viel mehr Liegen auf als zulässig. Jetzt werden die Behörden die Einhaltung der neuen Vorschriften unter anderem mit Drohnen überwachen, kündigte Ministerpräsident Mitsotakis an. Bei der Kontrolle können und sollen auch die Touristen und Touristinnen mithelfen. Jeder Strandunternehmer muss ein Schild anbringen, auf dem nicht nur die Tarife stehen, sondern auch ein QR-Code. Strandgäste können diesen Code mit ihrem Smartphone scannen und werden dann zu einer Seite des Finanzministeriums geleitet, auf der sie Verstöße gegen die Vorschriften melden können. Dann drohen den Strandunternehmern empfindliche Geldstrafen und im Wiederholungsfall sogar der Entzug der Konzession.

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