Wer einmal an den Gardasee gereist ist, weiß: Der See und seine Umgebung sind reich an Natur und bieten damit Heimat für eine Vielzahl von Tierarten. Während Rotwild, Rehe, Füchse, Dachse, Hasen und Kaninchen zu den häufigeren Sichtungen rund um den Gardasee zählen, gibt es auch Tierarten, die nur in bestimmten Regionen am Gardasee heimisch sind. Als Beispiel sind die Murmeltiere zu nennen, die - typisch für die Alpenregion - in den höheren Lagen des Gardasees gesichtet werden können.
Doch gibt es in der Nähe des Gardasees auch größere Raubtiere, wie Bären, Wölfe und Luchse? Das erfahren Sie in diesem Artikel.
Übrigens: Wenn Sie eine Reise in Richtung des Gardasees planen, gibt es einige Verbote, die Sie kennen sollten. Beispielsweise gibt es in einer Stadt ein Fahrverbot für Autos.
Gardasee: Wo leben Bären, Wölfe und Luchse?
Italien-Fans, die in den vergangenen Wochen die Nachrichten verfolgt haben, wissen, dass es besonders in diesem Jahr vermehrt zu Bärensichtungen im Land gekommen ist. Jüngst wurde in Arco, einem Touristenort am Gardasee, ein Bär gesehen und gefilmt. Zudem wurde im April ein 26-jähriger Jogger in den Wäldern von Caldes von einer Bärin angegriffen und tödlich verletzt - ein Fall, über den mehrere Medien berichteten. Was beide Sichtungen gemein haben: Beide Male tauchten die Bären im Trentino auf.
Dabei handelt es sich um eine Provinz im Nordosten Italiens, die offiziell als Provinz Trento bekannt ist und den nördlichsten Zipfel des Gardasees und im Westen die Brentagruppe (Südliche Kalpalken) beheimatet. Die Südlichen Alpen bedecken die Provinz, sodass diese reich an Bergen, Seen, Wasserfällen und Flussläufen ist.
Aus der Beschreibung der Provinz ergibt sich bereits, dass sich Wildtiere in der Region sehr heimisch fühlen. "Besonders abgelegene und geschützte Gebiete scheinen auch für größere Tiere wie Bär, Wolf, Adler und den Luchs optimale Bedingungen zu bieten", schreibt das Portal gardasee.de und bezieht sich dabei auf eine offizielle Website der Provinz Trentino. Inzwischen zögen etwa 100 Braunbären durch die Bergwelt Trentinos. Wenngleich Sichtungen eines dieser Tiere in der Vergangenheit selten waren, so haben die jüngsten Ereignisse gezeigt, dass es durchaus im Bereich des Möglichen liegt, am Nordzipfel des Gardasees einen Bär zu erspähen.
Ähnlich verhält es sich übrigens mit dem zweiten großen Jäger, dem Wolf. Auch er fühlt sich in den Bergen und Wäldern der Provinz wohl, kam aber ähnlich wie der Bär in Konflikt mit den Menschen, die in der Nähe des Gardasees leben. 2022 rissen Wölfe einen Hirtenhund und fraßen diesen gar auf. Der Vorfall ereignete sich laut rainews.de in einem Bergdorf zwischen dem Etschtal und dem Gardasee.
Auch ein männlicher Luchs wurde mehrfach in der Nähe des Gardasees gesichtet. Er tauchte bei mehreren Gelegenheiten in der Gegend des Alto Garda und der angrenzenden Täler des Trentino auf. Die letzte Sichtung ereignete sich allerdings laut Gardasee Zeitung 2021.
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass sich gerade am Nordzipfel des Gardasees Sichtungen von Bären häufen. Dies könnte daran liegen, dass die Anzahl der Bären in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen ist. Es ist also durchaus möglich, dass auch Touristen in den kommenden Jahren bei ihren Wanderungen und Mountainbike-Touren in den bergigeren Regionen des Gardasees vermehrt auf Bären treffen.