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Unwetter in Italien: Mindestens 13 Tote

Regenfälle

Unwetter in Italien: Inzwischen 14 Tote bei Überschwemmungen

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    Nach schweren Unwettern wurden tausende Menschen in Italien evakuiert.
    Nach schweren Unwettern wurden tausende Menschen in Italien evakuiert. Foto: Italienisches Innenministerium, dpa

    Im Norden Italiens toben seit mehreren Tagen schwere Unwetter. Diese haben heftige Regenfälle mitgebracht, die nun für Überschwemmungen sorgen. Am stärksten betroffen sind die Provinzen Ravenna, Forlì-Cesena und Rimini – dort insbesondere die Städte Faenza, Cesena und Forlì. Tausende Menschen mussten wegen des starken Regens evakuiert werden. Die Flüsse und Bäche tragen vielerorts über die Ufer, was für chaotische Zustände sorgt. 

    Unwetter in Italien: Evakuierung in Regionen an der Adriaküste

    In mehreren Orten an der Adriaküste mussten Tausende Menschen evakuiert werden. Laut der Nachrichtenagentur Ansa wurde unter anderem ein Krankenhaus in Senigallia, einer kleinen Stadt in der Nähe von Ancona, geräumt. Etwa 880 Feuerwehrleute mit etwa 330 Einsatzfahrzeugen befinden sich in einigen Regionen im Dauereinsatz. Die Einsatzkräfte kümmern sich beispielsweise um die Rettung von Autofahrerinnen und Autofahrern und haben es mit Erdrutschen und umgestürzten Bäumen zu tun. Besonders viele Einsätze meldete die

    Auch der Fluss Savio ist im besonderen Maße von den Überschwemmungen betroffen. In Orten rund um diesen warteten einige Menschen auf Dächern, um von Hubschraubern gerettet zu werden. Die Schulen wurden in einigen Städten geschlossen, der Bahnverkehr musste im Norden Italiens teilweise eingestellt werden. Mehrere Gemeinden an der Adria haben die Strände gesperrt. An diesen sei es wegen des starken Windes und der hohen Wellen zu gefährlich. 

    Regionalpräsident Stefano Bonaccini sprach von "unglaublichen Zahlen und sehr vielen Evakuierten". Der Zivilschutz berichtete zudem von etwa 50 000 Menschen ohne Strom und 100.000 Leuten ohne Mobilfunknetz. Der regionale Bahnverkehr in der Emilia-Romagna wurde komplett eingestellt. In 36 Stunden habe es pro Quadratmeter durchschnittlich 200 Liter Wasser geregnet, in manchen Gegenden sogar 500 Liter.

    Italien: 14 Menschen sterben bei den Unwettern

    Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni sprach den betroffenen Menschen "volle Solidarität" aus. "Die Regierung verfolgt die Entwicklung der Ereignisse aufmerksam und ist bereit, die notwendigen Hilfsmaßnahmen zu ergreifen", twitterte Meloni.

    Nach Medienangaben sind mindestens 14 Menschen im Zuge der Unwetter ums Leben gekommen. Bei einer Person soll es sich um einen Mann handeln, der im Erdgeschoss seines Hauses ertrank. In Cesena wurde ein Landwirt in seinem Haus von den Wasser- und Schlammmassen mitgerissen, in Forli starb ein Mann, der sich im Erdgeschoss seines Hauses aufgehalten haben soll. Nach Angaben von Ansa wurde am Strand von Cesenatico nördlich von Rimini die Leiche einer Deutschen an den Strand gespült. Noch sei aber nicht abschließend geklärt, wie ihr Tod im Zusammenhang mit dem Unwetter steht. In der Gemeinde Russi in der Provinz Ravenna an der Adriaküste seien die Leichen einer Frau und eines Mannes in ihrem Haus gefunden worden, wie Ansa meldete. Der Sohn des Ehepaares hatte die Behörden demnach informiert, nachdem er seine Eltern nicht erreichen konnte. Auch in Castel Bolognese und dem Ort Sant'Agata sul Santerno wurden am Donnerstag Tote geborgen. Es gibt auch mehrere Berichte über vermisste Personen.

    Italien: Unwetter aktuell – Formel-1-Rennen abgesagt

    Die heftigen Unwetter in Italien betreffen auch das geplante Formel-1-Rennen in Imola. Der Große Preis von Emilia-Romagna sollte am Wochenende stattfinden. Am Freitag war der Trainingsbeginn geplant. Nun musste das Fahrerlager auf dem Autodromo Enzo e Dino Ferrari aber geräumt werden. Der italienische Katastrophenschutz hatte Sicherheitsbedenken, da der nahe gelegene Fluss Santerno über die Ufer treten könnte. 

    Inzwischen ist klar: Der Grand Prix in Imola wird abgesagt. Er war als sechster Saisonlauf geplant und sollte der Start in die Europa-Saison der Formel 1 sein. Dass der Grand Prix in Imola noch in diesem Jahr nachgeholt wird, ist sehr unwahrscheinlich. Der Terminplan ist mit 17 weiteren Rennen dicht gefüllt, schon in der kommenden Woche geht es in Monaco weiter. Einer verkürzten Sommerpause dürften die Teams kaum zustimmen. Die Macher von Imola hoffen daher auf eine Verlängerung ihres Formel-1-Vertrags um ein Jahr. "Angesichts der Komplexität des Kalenders kann man durchaus davon ausgehen, dass die Ausgabe 2023 im Jahr 2026 stattfinden wird", sagte der Präsident des italienischen Automobilverbands, Angelo Sticchi Damiani.

    Unwetterwarnung für Italien in den nächsten Tagen

    Die Unwetter sind im Norden Italiens offenbar noch nicht überstanden. Auch am Donnerstag galt weiter die höchste Alarmstufe und Evakuierungen wurden fortgesetzt.

    In der Stadt Cesena wurden viele Straßen überflutet.
    In der Stadt Cesena wurden viele Straßen überflutet. Foto: Bernd März, dpa

    Angesichts des Extremwetters hatte das Auswärtige Amt indes deutsche Reisende oder in Italien lebende Deutsche auf die Gefahren durch Überschwemmungen und Erdrutsche hingewiesen. Man solle die aktuelle Lage in den lokalen und sozialen Medien verfolgen sowie Anweisungen der lokalen Behörden unbedingt Folge leisten. (mit dpa)

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