Am Persischen Golf herrschen zurzeit heftige Unwetter. Innerhalb von 24 Stunden hat es dort so viel geregnet wie durchschnittlich in einem ganzen Jahr. Besonders am Flughafen Dubai, eines der größten internationalen Drehkreuze, waren die Auswirkungen der Wassermassen stark zu spüren.
Am Dienstag teilte der Flughafen mit, dass das Rollfeld nicht erreicht werden könne. Gegen 19.30 Uhr Ortszeit wurde ein Ankunftsstopp verhängt. Nach etwa zwei Stunden wurde der Betrieb schrittweise wieder aufgenommen. Verspätungen waren die Folgen. Einige Flüge mussten gestrichen werden. Videos, die in den sozialen Netzwerken kursieren, zeigen Flugzeuge auf der Rollbahn, die wie Boote im Wasser schwimmen. Zahlreiche Passagiere harrten die Nacht über im Flughafengebäude aus.
Überschwemmungen in Dubai: Flugzeuge "schwimmen" am Flughafen
Auf Flightradar24 ist am Mittwochvormittag zu erkennen, wie der Flugverkehr wieder läuft. Wie der Flughafen Dubai auf X, ehemals Twitter, mitteilt, komme es weiterhin zu Verspätungen und Flugausfällen. Reisende sollen sich nur, wenn unbedingt notwendig, zum Flughafen aufmachen.
Nicht nur in Dubai, auch in anderen Teilen der Vereinigten Arabischen Emiraten gibt es Hochwasser und Überschwemmungen. In Ras al-Chaimah, einer Stadt im Norden des Landes, ist laut Medienberichten ein 70-jähriger Mann ums Leben gekommen. Sein Auto wurde von Wassermassen mitgerissen. Viele Menschen mussten die Nacht über in ihren Autos verbringen, weil die Straßen überschwemmt sind. Tanklastwagen wurden losgeschickt, um das Wasser abzupumpen. Auch viele Schulen sind geschlossen. Gebietsweise gab es Stromausfälle. Offizielle Angaben, wie viele Verletzte es insgesamt gibt oder wie hoch die Zahl der Schäden ist, gibt es bisher nicht.
Allein am Dienstag sind nach Angaben der Nachrichtenagentur AP 140 Liter Regen pro Quadratmeter in Dubai gefallen. Wie die Nachrichtenagentur WAM berichtet, sei das der höchste Messwert seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1949.
Auch Katar, Bahrain und Oman sind von Unwettern betroffen
Auch in Katar und Bahrain wüten Unwetter. Im Oman sind am Sonntag und Montag 18 Menschen infolge der starken Niederschläge und Stürme ums Leben gekommen, wie die dortige Zivilschutzbehörde mitteilte.
Das Klima in Dubai ist für gewöhnlich sehr heiß und trocken. Regen gibt es dort selten - ungewöhnlich ist er im Winter allerdings nicht. Die Infrastruktur der Wüstenstadt ist allerdings nicht auf größere Niederschläge ausgelegt. Es gibt kaum Entwässerungssysteme und dadurch Überschwemmungen.