Mehrere Länder im Süden Europas werden aktuell von extremen Unwettern heimgesucht. In Griechenland hat es laut Meteorologen noch nie solche Regenfälle gegeben wie derzeit, in Spanien und Bulgarien kamen mehrere Menschen bei einem Unwetter ums Leben. Auch in der Türkei forderte ein Sturmtief mittlerweile acht Opfer. Zahlreiche Menschen wurden verletzt.
Unwetter in der Türkei: Katastrophenschutz warnt vor Flut, Blitzen und Sturm
Der Starkregen überschwemmte Straßen und Häuser. Wie die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu berichtete, wurden auch Ferienbungalows von den Wassermassen mitgerissen. In Istanbul stand eine Metrostation unter Wasser. Medienberichten zufolge mussten aus einer Stadtbücherei Dutzende Menschen in Sicherheit gebracht werden. Auf Bildern ist zu sehen, wie Autos und Marktstände von den Wassermassen weggespült werden. Die Katastrophenschutzbehörde warnte vor weiteren Unwettern im Westen und Südwesten der Türkei. Es könne zu Sturzfluten, Blitzeinschlägen und Sturm kommen.
Am Vortag gab es schwere Unwetter im südwesttürkischen Mugla. Einschläge von Blitzen haben dort an 36 verschiedenen Orten Brände verursacht, wie Anadolu berichtete.
Unwetter in Türkei, Griechenland und Spanien ungewöhnlich
Experten zufolge sind die Unwetter, die die Türkei, Griechenland und Spanien getroffen haben, ungewöhnlich. "Innerhalb von zwei bis drei Tagen kommt es punktuell zu so viel Niederschlag wie in manchen Regionen Deutschlands im ganzen Jahr", erklärte Meteorologe Felix Dietzsch vom Deutschen Wetterdienst der Deutschen Presse-Agentur. "Die Situation ähnelt der im Ahrtal 2021, nur mit einem Vielfachen der Regenmenge."
Der Grund für die extremen Niederschläge sei ein Zusammenspiel verschiedener Faktoren, so Dietzsch. Aktuell gebe es eine angespannte Großwetterlage in Europa, eine sogenannte Omega-Wetterlage. Über Deutschland gebe es demnach ein ausgeprägtes Hochdruckgebiet, um das die Luft herumfließt. "An der südwestlichen und südöstlichen Flanke dieses Hochdruckgebiets bilden sich Tiefdruckgebiete aus. Diese treffen derzeit auf Spanien und Griechenland und sind dort sehr ortsfest."