Tausende Menschen sind im Norden der Philippinen nach heftigem Regen und Starkregen des Supertaifuns „Kong-rey“ in den Süden der Inselgruppe geflohen. Laut dem philippinischen Wetteramt Pagasa hatte der Sturm Windgeschwindigkeiten von bis zu 195 Kilometern pro Stunde, Böen erreichten bis zu 240 Kilometer pro Stunde. Dem Katastrophenschutz zufolge könnten bis zu fünf Millionen Menschen von „Kong-rey“, der auf den Philippinen „Leon“ genannt wird, betroffen sein. Darunter sind auch Bewohnerinnen und Bewohner, die sich erst von den Folgen des schweren Tropensturms „Trami“ erholen.
Super-Taifun „Kong-rey“ trifft auf Taiwan: mindestens eine Person tot
Am Nachmittag (Ortszeit) traf der Taifun bereits auf die Ostküste der ostasiatischen Inselrepublik Taiwan, wo eine landesweite Warnung galt. Der Schulunterricht fiel aus, viele Geschäfte sowie die Börse blieben zu. An verschiedenen Orten wurden insgesamt fast 12.000 Menschen in Sicherheit gebracht. Im osttaiwanischen Taroko Nationalpark fanden die Behörden zwei tschechische Touristen, nachdem der Kontakt zu ihnen abgebrochen war.
Nach offiziellen Angaben starb ein Mensch im Zusammenhang mit dem Sturm, und mehr als 200 weitere wurden verletzt. Laut Taipei Times handelt es sich bei der Toten um eine 56-jährige ausländische Passagierin eines Lastwagens, welcher von einem Baum getroffen worden war. Zudem hätten mehr als 200.000 Haushalte Strom- oder Wasserausfälle erlebt, berichtet die Zeitung.
Taifun „Kong-rey“ zieht über die Philippinen
Durch umgefallene Bäume oder Straßenschäden zählten die Behörden mehr als 3600 Unfälle und Schäden. Alle Inlandsflüge und 316 internationale Flugverbindungen fielen wegen der heftigen Böen und des kräftigen Regens aus. Auch der Fährverkehr ruhte. „Kong-rey“ sollte nach Annahme der Meteorologen am Abend (Ortszeit) über Taiwans Westen weiter in Richtung China ziehen.
Zuletzt war der Taifun in der Nähe der Inselgruppe Batanes unterwegs und zieht weiter in Richtung Norden. Die Inseln markieren den nördlichsten Punkt der Philippinen. Eine Pagasa-Sprecherin sagte gegenüber der staatlichen Nachrichtenagentur PNA, dass wegen der Taifun-Ausläufer für Batanes derzeit noch schwere bis intensive Regenfälle und stürmische Winde erwartet werden.
„Innerhalb der nächsten 48 Stunden besteht ein hohes Risiko einer lebensbedrohlichen Sturmflut mit Spitzenhöhen von mehr als 3 Metern über dem normalen Flutniveau über den niedrig gelegenen oder exponierten Küstenorten der Inseln Batanes und Babuyan“, heißt es von Pagasa. „Kong-Rey“ soll bis Donnerstagabend oder Freitag (Ortszeit) über die Philippinen hinweggezogen sein, so die Sprecherin gegenüber PNA. (mit dpa)
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