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Unwetter: Erst Rekordhitze, jetzt Sintflut: Schon mehrere Unwettertote in Spanien

Unwetter

Erst Rekordhitze, jetzt Sintflut: Schon mehrere Unwettertote in Spanien

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    Ein Beamter der Guardia Civil sucht nach Vermissten an der Pedrera-Brücke bei Madrid, die aufgrund des Hochwassers des Flusses Alberche eingestürzt ist.
    Ein Beamter der Guardia Civil sucht nach Vermissten an der Pedrera-Brücke bei Madrid, die aufgrund des Hochwassers des Flusses Alberche eingestürzt ist. Foto: Alejandro Martínez Vélez/Europa Press, dpa

    Spaniens Wetter spielt verrückt. Monatelang litt das Land unter großer Trockenheit und einer Serie von Hitzewellen mit Rekordtemperaturen von über 40 Grad im Schatten. Die Trinkwasserspeicher waren zuletzt nur noch zu einem Drittel gefüllt. Nun, im Spätsommer, ziehen schwere Unwetter durch Spanien. Es kam zu sintflutartigen Regenfällen, die Überflutungen verursachten. Mehrere Menschen starben – darunter auch Urlauber.

    Der Montag, für viele Hauptstadtbewohner der erste Arbeitstag nach den Sommerferien, begann in Madrid mit einem Verkehrschaos. Heftige Wolkenbrüche hatten in der Nacht zum Montag Teile der Hauptstadtregion unter Wasser gesetzt. Etliche Straßen, Metrostationen, Tunnel, Bahnlinien und sogar die Stadtautobahn wurden überschwemmt. 

    In einem Vorort von Madrid riss eine Brücke ein Auto mit in die Tiefe

    Mit am schlimmsten traf es den Madrider Vorort Aldea del Fresno, der von drei Flüssen umgeben ist. Die Flüsse, die normalerweise wenig Wasser führen, verwandelten sich plötzlich in reißende Ströme. Allein in diesem Ort wurden in der Nacht drei Brücken durch die Fluten zerstört. 

    Eine dieser Brücken riss ein vollbesetztes Auto mit in die Tiefe. In dem Fahrzeug saß eine vierköpfige Familie. Mutter und Tochter konnten sich umgehend aus dem Wagen befreien und ans Ufer gelangen. Der zehnjährige Sohn wurde Stunden später lebend geborgen. Er hatte sich auf einen Baum retten können. Der Vater, der am Steuer saß, wird noch vermisst. Im selben Ort wird zudem nach einem 83-jährigen Rentner gesucht. 

    Ein Auto fährt durch aufgestautes Wasser in einer Straße in Villamanta.
    Ein Auto fährt durch aufgestautes Wasser in einer Straße in Villamanta. Foto: Gustavo Valiente/Europa Press, dpa

    Auch die Madrider Nachbarregion Kastilien-La Mancha erwischte es schwer. Dort ertrank im Ort Casarrubios del Monte (Provinz Toledo) ein Mann in einem Aufzug. Der Lift war vermutlich durch einen Stromausfall steckengeblieben und dann mit Wasser vollgelaufen. Im Nachbardorf Bargas starb ein Autofahrer in seinem Fahrzeug, das von den Wasserfluten erfasst wurde. 

    Zwei junge Männer kamen in den Pyrenäen um. Sie waren trotz Unwetterwarnung in eine Schlucht geklettert, die sich bei starken Regenfällen in kurzer Zeit mit Wasser füllte. Die beiden Kletterer, 31 und 34 Jahre alt, konnten nur noch tot geborgen werden. 

    Die größten Niederschlagsmengen gingen im Nordosten Spaniens nieder

    In Buenache de Alarcón in der Provinz Cuenca im Osten Spaniens musste der Ort evakuiert werden, nachdem das Wasser bis zu zwei Meter hoch gestanden war. Bürgermeisterin Raquel Hortelano berichtete, dass zahlreiche Wohngebäude und Geschäfte zerstört worden seien. Auf Fernsehbildern sah man, dass sich die Straßen des Dorfes in eine Schlammwüste verwandelt hatten. 

    Die größten Niederschlagsmengen gingen in Nordostspanien in der bei Urlaubern beliebten Mittelmeerprovinz Tarragona (Costa Dorada) nieder, wo binnen weniger Stunden 120 Liter pro Quadratmeter gemessen wurden. In Südspanien in der Atlantikprovinz Cádiz wurden sogar 170 Liter gemessen. 

    Es ist das zweite heftige Unwetter innerhalb kurzer Zeit in Spanien. Bereits vor einer Woche fegte eine gewaltige Schlechtwetterfront durch den spanischen Mittelmeerraum und verursachte schwere Sachschäden. Fünf Menschen starben damals – alle waren Urlauber und kamen im Meer um. 

    Zu den Opfern gehörten drei deutsche Touristen. Darunter sind ein Vater und sein erwachsener Sohn, die trotz Unwetterwarnung von der Insel Menorca nach Mallorca segelten. Eine Woche lang suchten Seenotdienst, Küstenwacht und Marine nach ihnen – vergeblich. Eine weitere Urlauberin ertrank, nachdem sie auf

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