Bei einem Unfall bei Neustadt am Rübenberge nahe Hannover sind am frühen Sonntagmorgen drei Menschen ums Leben gekommen. An einem Bahnübergang war ein Zug mit einem Auto zusammengestoßen, wie eine Sprecherin der Polizei am Sonntagmorgen auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte.
Das Unfallauto war nach Polizeiangaben bei geschlossener Schranke und rotem Signal auf den Bahnübergang gefahren. Die Halbschranke habe nicht die gesamte Breite der Straße überspannt. Der Zug habe das Auto "mit voller Geschwindigkeit" erfasst und mehrere hundert Meter mitgeschleift, so die Sprecherin. Im Zug befanden sich laut Polizei 38 Passagiere sowie sechs Bahnmitarbeiter. Eine Person wurde leicht verletzt, der Lokführer bleibt unverletzt. Der Mann müsse aber von einem Notfallseelsorger betreut werden, sagte eine Polizeisprecherin am Sonntag. Die Bahn wurde geräumt. Polizei und Feuerwehr waren am Sonntagmorgen mit einem Großaufgebot vor Ort.
Der Verkehrsunfalldienst habe inzwischen die Spuren ausgewertet, so die Polizei. Ergebnisse gab es zunächst nicht.
Unfall bei Hannover: Drei junge Autoinsassen sterben
Bei den drei toten Personen handelt es sich den ersten Angaben nach um Insassen des Autos. Der Fahrer aus Hannover war laut Polizei 22 Jahre alt. Auch eine 22 Jahre alte Frau aus Hildesheim und eine 21-Jährige aus Neustadt starben. Alle drei waren schon tot gewesen, als die Retter eintrafen. Der beteiligte Zug sei ein Doppeldecker-Regionalzug gewesen. Wie die Neue Presse online berichtete, soll der Unfallort nördlich von Neustadt am Rübenberg, nahe der Bundesstraße 6, liegen.
Nach Unfall an Bahnübergang: Bahnstrecke Hannover – Nienburg (Weser) gesperrt
Die stundenlange Streckensperrung zwischen Hannover und Nienburg und weiter nach Bremen traf auch den Bahnverkehr. ICE-Züge des Fernverkehrs zwischen Oldenburg und Hannover fielen zwischenzeitlich aus, die Halte Oldenburg, Delmenhorst und Bremen Hauptbahnhof entfielen. Die IC-Züge zwischen Hannover und Emden wurden umgeleitet und verspäteten sich laut Bahn daher um eine halbe Stunde. Am Vormittag gab die Bahn die Strecke frei, der Zugverkehr kam wieder ins Rollen, erste Regionalzüge fuhren. Der Ersatzverkehr mit Bussen wurde nach und nach eingestellt. Die Bahn warnte allerdings auf ihrer Internetseite: Es könne weiter zu Folgeverspätungen und auch zu Zugausfällen kommen. (mit dpa)