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Umfrage: Die Spanier bewundern uns Deutsche, aber sie lieben uns nicht

Umfrage

Die Spanier bewundern uns Deutsche, aber sie lieben uns nicht

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    So mögen viele Deutsche ihren Mallorca-Urlaub.
    So mögen viele Deutsche ihren Mallorca-Urlaub. Foto: Clara Margais, dpa (Symbolbild)

    Spanien ist für längere Urlaube das beliebteste ausländische Reiseziel der Deutschen. Fast zehn Millionen deutsche Urlauber kamen 2022 in das Land, dessen berühmteste Aushängeschilder Sonne, Strand und Stierkämpfe sind. Vor allem die Mittelmeerinsel Mallorca hat es den Teutonen angetan – 40 Prozent aller deutschen Urlauber besuchten 2022 dieses paradiesisches Eiland. 

    Bei soviel Liebe der Deutschen zu dem südlichen Land liegt es auf der Hand, die Spanier einmal zu fragen, was sie über die „alemanes“ denken, die Mallorca und andere touristische Hochburgen Spaniens bevölkern. Das Forschungsinstitut „Real Instituto Elcano“ führte jetzt, mit Unterstützung der Deutschen Botschaft in Madrid, eine Umfrage zum Thema „Das Bild Deutschlands in Spanien“ durch.

    Deutsche gelten in Spanien als "Quadratschädel"

    Das Resümee der Forscher ist nicht nur schmeichelhaft für die Deutschen: „Der überwiegende Teil der Spanier betrachtet Deutschland mit einer emotionalen Distanz.“ Man könnte auch sagen: mit gemischten Gefühlen. Die Spanier bewundern die Deutschen wegen ihrer Disziplin, Organisationsfähigkeit und wirtschaftlichen Leistung. Aber sie empfinden keine größere Sympathie für die Deutschen, die in Spanien als „cabezas cuadradas“, als Quadratschädel, gelten.

    Aber zunächst einmal das Positive: „Die Spanier halten Deutschland verglichen mit Spanien in den meisten Aspekten für überlegen“, schreiben die Meinungsforscher. Das gelte besonders für den politischen Einfluss in der Welt, die Wirtschaft, die technische und wissenschaftliche Entwicklung, die Demokratie, den Umweltschutz und auch die Gleichberechtigung zwischen Männern und Frauen.

    Dass sich die Spanier in Sachen Gleichstellungspolitik den Deutschen unterlegen fühlen, überrascht. Denn der seit fast fünf Jahren amtierende sozialdemokratische Regierungschef Pedro Sánchez hat sein Land, das lange Zeit als Macho-Hochburg galt, zu einem europäischen Vorreiter in der feministischen Politik gemacht. Mit dem Ergebnis, dass Spanien heute im EU-Gleichstellungsranking (Gender Equality Index) vor Deutschland rangiert. 

    Und wie ist das mit dem Ansehen der deutschen Küche?

    Aber die Spanier sind zugleich stolz auf ihre Nation, die ja einiges zu bieten hat: „Mehr als die Hälfte glaubt, dass die Lebensqualität in Spanien größer ist.“ Wer wollte dem widersprechen: Nicht umsonst haben hunderttausende Deutsche einen Ferien- oder Zweitwohnsitz südlich der Pyrenäen erworben, mehr als 100.000 haben sogar ihren Erstwohnsitz in Spanien.

    Und: Auch über die deutsche Küche haben die Spanier keine besonders gute Meinung: Auf einer Bewertungsskala von 0 bis 10 bekamen deutsche Speisen nur die Note 5,3.

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