Schwere Regenfälle und Überschwemmungen bedrohen aktuell Millionen Menschen in Chinas bevölkerungsreichster Provinz Guangdong. Staatlichen Medien zufolge wurden in der Stadt Qingyuan 45.000 Menschen in Sicherheit gebracht. Knapp 1,2 Millionen Einwohner von Guangdong waren ohne Strom, mehr als 110 Schulen blieben geschlossen. In der Provinz leben mehr als 127 Millionen Menschen, ein Großteil von ihnen ist von den Überschwemmungen betroffen.
Überschwemmungen und Erdrutsche in China: Mehrere Verletzte und Verschüttete
Wie der staatliche Fernsehsender CCTV berichtet, wurden bei Erdrutschen in mehreren Dörfern mindestens sechs Menschen verletzt und weitere verschüttet. Drei Menschen kamen ums Leben, mindestes elf Menschen werden vermisst. Dem Sender zufolge ist die Kommunikation in der betroffenen Gegend unterbrochen. Drei Orte im Becken des Bei-Flusses würden aufgrund starker Niederschläge Überschwemmungen erleben würden, "wie sie nur einmal in einem Jahrhundert vorkommen", meldet der Sender unter Berufung auf die örtliche Hydrologiebehörde.
Für Teile Guangdongs hat der nationale Wetterdienst bis Montag Unwetterwarnungen veröffentlicht und vor heftigen Stürmen in den Küstenregionen gewarnt. Laut CCTV könnte das Hochwasser in der Region am Montag auf bis zu 5,8 Meter über die Warngrenze steigen.
Überschwemmungen: China immer wieder von Extremwetter betroffen
China wird immer wieder von Extremwetter getroffen. In den vergangenen Jahren suchten schwere Überschwemmungen, Rekordhitze und Dürreperioden das Land heim. Der Klimawandel sorgt dafür, dass extreme Wetterereignisse immer häufiger und intensiver auftreten – auch in Europa. Das vergangene Jahr war auch dort von Extremen geprägt.
"Wir wurden Zeuge von weitverbreiteten Überschwemmungen, aber auch von extremen Waldbränden mit hohen Temperaturen und schweren Dürren", so der Direktor des Copernicus Climate Change Service, Carlo Buontempo. 1,6 Millionen Menschen waren laut dem Bericht von Überflutungen betroffen, mehr als eine halbe Million Menschen von Stürmen. Die wetter- und klimabedingten Schäden werden auf mehr als zehn Milliarden Euro geschätzt. Es sei unwahrscheinlich, dass diese Zahlen in Zukunft kleiner werden, vermutet Buontempo.