Viele Sportfans haben den Skandal um den Fußballmoderator Jörg Dahlmann 2020 wohl noch im Kopf. Mit einem sexistischen Spruch über den Torhüter Loris Karius und seine damalige Freundin, TV-Sternchen Sophia Thomalla, schoss sich der damals 60-Jährige ins mediale Abseits, woraufhin der Sportsender Sky ihn nach einem weiteren Zwischenfall rauswarf. Jetzt ist er auch bei Promi BB wieder draußen vor der Tür.
Seine Teilnahme als Kandidat bei "Promi Big Brother" 2022 war aber trotzdem nur konsequent. Die Sendungsmacher von Sat.1 können sich auf Dahlmanns markige Sprüche verlassen. Der ehemalige Sportmoderator wiederum kann sich dank der PromiBB-Sendetermine einer neuen Aufmerksamkeit gewiss sein. Doch wer ist eigentlich Jörg Dahlmann und was macht der frühere Sky-Moderator heute?
"Promi Big Brother" 2022: Jörg Dahlmann im Steckbrief
- Name: Jörg Dahlmann
- Geburtsjahr: 10. Januar 1959
- Geburtsort: Gladbeck bei Gelsenkirchen
- Beruf: ehemaliger Fußballkommentator
- Kinder: Vater von drei Kindern
- Sternzeichen: Steinbock
- Geschlecht: Männlich
- Haarfarbe: Braun
Karriere von Jörg Dahlmann: Anfänge bei Premiere, Sat.1 und DSF
Die ersten Gehversuche als Sportmoderator macht Jörg Dahlmann laut Sat. 1 nach seinem Zivildienst 1977 bei den Ruhrnachrichten. Es folgt in Gießen ein Studium der Fächer Sport, Englisch und Geografie, ehe es ihn zurück in die Medienbranche zieht und er 1983 beim ZDF eine Hospitanz absolviert. Von da an geht es steil bergauf, und zwar im privaten Sportfernsehen.
Anfang der 1990er steigt Dahlmann bei Premiere ein, bereits zwei Jahre später wird er Regionalchef der Südwestredaktion und Fußballkommentator bei SAT.1. Seine längste und wahrscheinlich wirkungsreichste Zeit erlebt er jedoch beim Sender DSF (später Sport 1), wo er 13 Jahre lang das Fußballgeschehen kommentiert und einen bisweilen flapsigen Reportagestil pflegt, der ihn schon zu Premiere-Zeiten ausgezeichnet hat.
Sprüche von Jörg Dahlmann sind bis heute Kult unter Fußballfans
Auch heute noch gelten unter Fußballfans älterer Generation seine Sprüche als Kult: Lothar Matthäus verbabschiedete er einst mit den Worten: "Da geht er, ein großer Spieler. Ein Mann wie Steffi Graf!" Manch einem dürfte auch noch seine Berichterstattung über Jay-Jay Okochas Tanzeinlage gegen Titan Kahn und die Bayern 1993 in Erinnerung sein.
Die letzte Berufsstation währt dagegen eher kurz. 2017 wechselt Jörg Dahlmann zum Sportsender Sky, wo er vier Jahre später einen unrühmlichen Abgang hinlegt.
Sky-Rauswurf von Jörg Dahlmann nach Kommentar über Karius Freundin Thomalla
Während des laufenden Bundesligaspiels am 22. Dezember 2020 zwischen Union Berlin und SC Paderborn kommentiert Dahlmann über den sportlich ins Abseits geratenen Union-Torhüter Loris Karius: "Jetzt in Berlin sitzt er eben nur auf der Bank. Hat den Vorteil, dass er zu Hause kuscheln kann mit seiner Sophia Thomalla. Aber für so eine Kuschelnacht mit Sophia würde ich mich auch auf die Bank setzen."
Der Kommentar setzte einen Shitstorm in den Sozialen Netzwerken, besonders bei Twitter in Gang. Sky beschwichtigte damals zunächst, ehe Dahlmann zwei Monate später in einem Spiel zwischen Hannover 96 und Erzgebirge Aue in einem Kommentar über einen japanischen Spieler nachlegt: "Es wäre sein erster Treffer für 96 gewesen. Den letzten hat er im Land der Sushis geschossen."
Nach Sexismus- und Rassimus-Vorwürfen in kurzer Zeit fällt Dahlmann endgültig bei seinem Arbeitgeber in Ungnade. 2021 entlässt Sky den Sportmoderator fristlos, der sich anschließend bei Sophia Thomalla entschuldigt und die Geschehnisse in seinem autobiografischen Buch mit dem sperrigen Titel "Immer geradeheraus: Tore, Typen, Turbulenzen – meine wilde Zeit als Fußballreporter" verarbeitet: „Ja, war so dahergeredet von mir. Dass dieser Satz mein Leben verändern sollte, war mir zu jenem Zeitpunkt nicht klar“, heißt es darin.
Was macht Jörg Dahlmann heute?
Um einiges Ruhiger geht dagegen in Dahlmanns Privatleben zu, worüber nicht viel bekannt ist - außer, dass er Vater von drei Kindern ist und zurzeit auf Mallorca lebt.
Kuriose Pläne für die Zukunft hat der "Frührentner", wie er sich selbst in einem Vorab-Interview mit Sat.1 bezeichnet, derweil bereits geschmiedet. Der 63-Jährige, der noch hin und wieder für das österreichische Servus-TV in die alte Rolle schlüpft und ein Fußballspiel mit deutscher Beteiligung kommentiert, verrät: „Ich habe mir schon eine Anlage bestellt und werde als DJ arbeiten. Ich spiele 80er, 90er und das Beste von heute, keine Bumbumbumbum-Musik."
Man darf gespannt sein, inwieweit ihm der Einzug ins "Promi Big Brother" -Haus als Sprungbrett in den seriösen Musikbetrieb fernab von "Bumbumbumbum-Musik" behilflich sein kann.