Hanka Rackwitz kehrt in den Dschungel zurück. Die aus diversen Reality-TV-Formaten bekannte 55-Jährige zählt zu den 13 Kandidaten der RTL-Show, die das Publikum in diesem Sommer für rund zwei Wochen im Ableger „Ich bin ein Star – Showdown der Dschungel-Legenden“ unterhalten und ihre Kasse ein wenig aufbessern wollen.
Bei der gebürtigen Sachsen-Anhalterin ist der Begriff Dschungel-Legende wörtlich zu nehmen. Denn Rackwitz blieb nach ihrer Teilnahme an der elften Staffel vor siebeneinhalb Jahren nicht nur wegen ihres zweiten Platzes hinter Marc Terenzi in Erinnerung. Denn sie nutzte das Dschungelcamp, um sich ihren Ängsten zu stellen, musste dabei einige tiefe Täler durchschreiten, eckte aber auch an.
So tat sich Rackwitz schwer damit, auf die Dschungeltoilette zu gehen. Stattdessen nutzte sie sogar den Teich, um sich zu erleichtern. Das kam bei den Mitcampern verständlicherweise nicht gut an, obendrein wurde ihr von manchen vorgehalten, die psychische Erkrankung nur vorzutäuschen.
Dschungelcamp in Südafrika: Rackwitz kommt „aus sechs Jahren Couch, Katze, Wohnzimmer“
Nun wartet nicht der australische, sondern der südafrikanische Dschungel auf sie. Die Sendung wird im Kruger-Nationalpark aufgezeichnet. Was Rackwitz zwischen ihren beiden Aufenthalten im Urwald erlebt hat, fasst sie im RTL-Interview so zusammen: „Ich komme ja aus sechs Jahren Couch, Katze, Wohnzimmer, ein bisschen Schrebergarten – das war‘s.“
Weiter schildert sie, dass sie nach dem damaligen Dschungel-Abenteuer „viele, viele Wochen in einer Klinik (war), weil ich wusste: ‚Du musst jetzt was ändern.‘“ Denn wie Rackwitz dem Sender bereits vor Jahren gestand, leidet sie unter einem Kontrollzwang und einem Waschzwang. Wegen letzterem tue sie sich „sehr schwer mit Dingen, die von vielen, vielen Menschen angefasst worden sind“.
Rackwitz im Dschungelcamp 2024: „Ich kann nicht stillsitzen, ich verändere immer alles“
Nun offenbart sie auch, dass „Angststörungen und Zwangsstörungen und Phobien und Depressionen und ein bisschen Borderline“ seit 30 Jahren Teil ihres Lebens sind. Mittlerweile nimmt sie es mit Humor: „Wer sich diese Persönlichkeit zusammengestrickt hat, hat wahrscheinlich ein bisschen LSD genommen.“
Ihr sei aber bewusst, dass es sich um eine „ganz, ganz, ganz schlimme Krankheit“ handele. Wichtig sei, den Kopf immer oben zu behalten. Seit drei Jahren fange sie wieder an, wirklich zu leben.
Auch beruflich lief es für Rackwitz, die in der zweiten Staffel Big Brother im Jahr 2000 ihre TV-Karriere begann, nicht immer rund: „Ich habe mal drei Jahre im Hotel gearbeitet. Da bin ich dreimal rausgeworfen worden, aber auch dreimal wieder eingestellt worden.“ Sie sei zwar gut, aber auch anstrengend: „Die Hyperaktivität, ich kann nicht stillsitzen, ich verändere immer alles.“
RTL ruft zum Dschungelcamp in Südafrika: Rackwitz nach schwierigen Jahren „sehr glücklich“
Mittlerweile arbeitet sie in einem Hotel als Küchenhilfe. Für Rackwitz ein Traumjob: „Ich liebe es, wenn du einen Pfirsich teilst, welche Welt du da siehst, und der Stein an sich. Und wie die Natur das geregelt hat, die Statik, der Duft, die Farbe – das ist so wunderschön. In meiner versponnenen Welt bin ich da genau richtig.“ Auch mit den Arbeitskollegen läuft es rund: „Wir lachen und hören Musik.“ Deshalb betont sie: „Ich bin sehr glücklich im Moment.“
Im Dschungel wird Rackwitz nach eigener Auffassung gar nicht einmal aus der Reihe tanzen: „Ich glaube, bei den Legenden sind es diesmal die Verhaltensauffälligen, die da zusammengekarrt werden.“ Es werde „ein harter Weg, aber ich denke, ich werde ihn schaffen“.
Ein anderer Wunsch wird wohl nicht in Erfüllung gehen: „Ich möchte keinerlei mediale Öffentlichkeit, bitte. Ich bin in keinen sozialen Medien, ich möchte keine Sendezeit.“ Darauf wird sich RTL vermutlich nicht einlassen. Aber das sollte Rackwitz selbst wissen. Spätestens seit ihren unvergessenen zwei Wochen in Australien.
Übrigens: Ein Star bekommt beim Dschungelcamp eine Sonderbehandlung. Insgesamt wartet das Format mit neuen Regeln auf. Einen Camper haben die Fans „nur an der Stimme erkannt“.
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