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TV-Tipp: Im ZDF-Krimi "Friesland" beharken sich Ökos und Bauern

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Im ZDF-Krimi "Friesland" beharken sich Ökos und Bauern

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    Insa (Theresa Underberg) und Habedank (Holger Stockhaus) kommen sich im Rapsfeld näher.
    Insa (Theresa Underberg) und Habedank (Holger Stockhaus) kommen sich im Rapsfeld näher. Foto: Willi Weber/ZDF, dpa

    Es ist Frühling im beschaulichen Städtchen Leer, aber die Idylle in der friesischen Provinz trügt gewaltig. Zwischen Naturschützern, die sich für "Mähverbote" stark machen, und einigen Landwirten mit Existenzangst tobt ein unerbittlicher Kleinkrieg. Wie ein Jauchegraben zieht sich die Spaltung durch die Bilderbuch-Kommune.

    Als dann aus einem quietschgelben Rapsfeld heraus die Kneipenbesitzerin Carolin Wörner erschossen wird, fällt der Verdacht zunächst auf den Umweltaktivisten Erik Thomsen (Mike Hoffmann), der sich zunehmend radikalisiert hat. Aber auch die Bauernlobby vor Ort schreckt anscheinend vor nichts zurück. Die neue Folge "Artenvielfalt" der launigen ZDF-Krimireihe "Friesland" läuft am Mittwoch um 20.15 Uhr im ZDF. Eigentlich hätte er schon am 21. Januar gesendet werden sollen, doch dann kam die Handball-WM dazwischen.

    Vielfältig ist die Riege der Verdächtigen diesmal auf alle Fälle. Streifenpolizistin Süher Özlügül (Sophie Dal) und ihr jovialer Kollege Henk Cassens (Maxim Mehmet) haben sichtlich Mühe, ihre Ermittlungen voranzutreiben. Natürlich macht ihnen auch diesmal ihr stets übellauniger Chef Jan Brockhorst (Felix Vörtler) das Leben so schwer wie möglich. Und die leckere ostfriesische Knüppeltorte futtert er ihnen auch noch genüsslich vor der Nase weg. Ein wenig frischen Wind in diese toxische Bürogemeinschaft bringt dann die IT-Expertin Kim Erveling (Veronique Coubard), die lahme Dienstrechner im Handumdrehen wieder flott macht. Da zeigt sich der notorische Griesgram Brockhorst dann plötzlich lammfromm.

    Ansonsten verlassen sich Regisseurin Kerstin Ahlrichs und Drehbuchautor Stefan Rogall ganz auf die eingespielte Routine im "Friesland"-Team: Die neugierige Apothekerin Insa Scherzinger (Theresa Underberg) darf sich als Hobby-Detektivin versuchen, während Bestatter Wolfgang Habedank (Holger Stockhaus) für das Skurrile zuständig ist. Eine nicht ganz koschere Sarglieferung bringt ihn in die Bredouille. Da zieht er sich dann zur Entspannung mal wieder einen Joint durch und haut zwischendurch seine Kalauer raus: "Ich plane bis 2030 komplett klimaneutral zu bestatten", lautet die ökologisch einwandfreie Botschaft.

    Vom brisanten Umweltthema allerdings verabschiedet sich der Comedy-Krimi, der diesmal arg in Häppchen serviert wird, recht schnell. Und landet stattdessen beim Zollamt, was die Sache nicht gerade aufregender macht. Immerhin sorgt ein ominöser Blog namens "Küstenflüsterer", der Polizei-Interna ausplaudert, noch einmal kurz für Wirbel.

    Wie auch immer, das TV-Publikum mag die "Friesland"-Reihe, die mittlerweile seit 2014 im ZDF läuft. Die letzte Episode "Fundsachen" vom Oktober 2022 sahen 6,73 Millionen Zuschauer, was einem Marktanteil von 25,2 Prozent entsprach. Trotz des Erfolgs wäre es aber schön, wenn die Macher etwas weniger auf Routine setzen und stattdessen die Figuren weiterentwickeln würden. Ganz in Sinne der "Artenvielfalt", um die es ja diesmal geht.

    (Von Johannes von der Gathen, dpa)

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