Kann Stefan Raab Deutschland beim Eurovision Song Contest (ESC) zum Erfolg führen? Wie schlägt sich die neue Ermittlergeneration beim „Tatort“? Und: Wie werden die TV-Duelle zur vorgezogenen Bundestagswahl? Das Fernsehjahr 2025 bietet so manches – vor allem Bewährtes. So sind in der RTL-Dschungelshow „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ (ab 24.1.) wieder die Kakerlaken los, und auch die 20. Staffel von „Germany‘s Next Topmodel“ (ProSieben) mit Heidi Klum im Frühjahr ist gesetzt. Wenn alles klappt, können sich Fans auch auf die fünfte und letzte Staffel der ARD-Historiensaga „Babylon Berlin“ freuen.
Zentraler Bestandteil des Programms werden 2025 einmal mehr die Fernsehkrimis sein – allen voran der „Tatort“. Bereits am 12. Januar läuft mit „Borowski und das hungrige Herz“ der vorletzte Fall mit Axel Milberg als schrulligem Kieler Kommissar. Sein letzter Fall folgt im zweiten Quartal, ab 2026 wird dann Karoline Schuch als seine Nachfolgerin ihr Debüt in Kiel geben. Die Münchner Ermittler Batic und Leitmayr (Miroslav Nemec und Udo Wachtveitl) werden voraussichtlich Ende des Jahres ihren 100. und letzten Fall lösen, in Frankfurt tritt ein neues „Tatort“-Team (gespielt von Edin Hasanovic und Melika Foroutan) seinen Dienst an. Sowie: Axel Prahl und Jan Josef Liefers machen als Kultduo aus Münster zwar weiter, allerdings verabschiedet sich Mechthild Großmann Ende des Jahres als Staatsanwältin Wilhelmine Klemm.
Die öffentlich-rechtlichen Sender müssen sparen
Neben den Krimis werden, vor allem wegen der vorgezogenen Bundestagswahl, politische Themen das Programm prägen. Als Höhepunkte können die TV-Duelle zwischen Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und seinem Herausforderer Friedrich Merz von der CDU am 9. Februar in ARD und ZDF sowie am 16. Februar bei RTL gelten. ARD-Talkerin Caren Miosga wird deswegen schon am 12. Januar aus der Winterpause kommen. Generell hat die ARD für 2025 ein neues Gesamtkonzept für ihre Talks angekündigt. Klar ist: Miosga, Sandra Maischberger und Louis Klamroth („Hart aber fair“) behalten – trotz mancher Kritik und Erwägungen – ihre Sendeplätze. Klar ist auch: Die öffentlich-rechtlichen Sender müssen weiter sparen. Im Ersten soll es daher weniger Ausgaben der Show „Verstehen Sie Spaß?“ mit Barbara Schöneberger geben.
Mit besonderer Spannung wird die wiederholte Zusammenarbeit der ARD mit Stefan Raab und RTL beim gemeinsamen Projekt „Chefsache ESC 2025“ erwartet: In mehreren Primetime-Shows wählen der nach fast zehn Jahren ins Rampenlicht zurückgekehrte Entertainer, eine Jury und das Publikum im Februar und März aus, welches bislang unentdeckte musikalische Talent im Juni für Deutschland zum Musikwettbewerb nach Basel fährt. 2010 hatte die Kooperation, damals von ARD und ProSieben, zu einem spektakulären Erfolg geführt: Lena Meyer-Landrut gewann erst den Casting-Vorentscheid „Unser Star für Oslo“ und schließlich den ESC.
War Raabs Comeback wohl das Fernsehereignis des Jahres 2024, fragt man sich: Was kommt noch von ihm? RTL-Deutschland-Chef Stephan Schmitter jedenfalls kündigte „mehrere Stefan Raab-Abende“ auf RTL im ersten Quartal 2025 an.
Netflix hat die Fortsetzung von gleich drei Erfolgsformaten angekündigt
Der Trend zu Serien hält auch im neuen Jahr an. Der Mehrteiler „Mozart/Mozart“ im Ersten etwa will die Lebensgeschichte des Komponisten aus einem anderen Blickwinkel erzählen: Maria Anna, die Schwester von Wolfgang Amadeus, soll im Mittelpunkt stehen. Vielversprechend auch „Oktoberfest 1905“, die Fortsetzung der ARD-Saga „Oktoberfest 1900“. Serienfans werden zudem bei den Streamingdiensten fündig. So hat Netflix die Fortsetzung von gleich drei Erfolgsformaten angekündigt, die in der Vergangenheit zahlreiche Rekorde geknackt haben: die dritte und letzte Staffel der Kultserie „Squid Game“, das Finale der Mysterysaga „Stranger Things“ und neue Folgen der Gruselserie „Wednesday“. Amazons Streamingdienst Prime Video setzt unter anderem auf „Maxton Hall“, die deutsche Internats-Soap war 2024 ein internationaler Überraschungserfolg.
Was aufwendige, neue Filmproduktionen betrifft, ist eher Zurückhaltung zu beobachten. Man geht auf „Nummer sicher“: Das ZDF beispielsweise mit der Fortsetzung der Reihe „Frühling“ mit Simone Thomalla (ab 26.1.), RTL mit dem Ausbau seines erfolgreichen Krimi-Dienstags. Katharina Thalbach darf also ihren inzwischen dritten Fall als Miss Merkel lösen. Ein ZDF-Projekt sticht heraus: „Dalli-Dalli“-Moderator Hans Rosenthal würde im April 100 Jahre alt werden, aus diesem Anlass schildert der Spielfilm „Rosenthal“ mit Florian Lukas in der Titelrolle die Lebensgeschichte des Entertainers, der sich als Jude in Hitlerdeutschland vor den Nazis verstecken musste.
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