Die türkische Zeitung "Milliyet" meldete am Donnerstag, dass in der Türkei noch rund 12.000 Flaschen mit dem tödlichen Fusel im Umlauf seien. Dabei berief sie sich auf Angaben von Behörden. Die Flaschen sollen auch ins Feriengebiet von Antalya geliefert worden sein.
Am vergangenen Wochenenede hatte sich eine Gruppe russischer Fremdenführer bei einem Bootsausflug im südwesttürkischen Bodrum mit gepanschtem Alkohol vergiftet. Zwei Frauen starben in türkischen Krankenhäusern, eine weitere nach der Rückkehr nach Russland, wie türkische Medien berichteten. Weitere 18 Teilnehmer der Bootsfahrt leiden unter zum Teil schweren Vergiftungserscheinungen. Laut "Milliyet" war der gepanschte Alkohol aus dem türkischen Teil Zyperns importiert worden. Die Lieferung von 12.000 Flaschen sei auf Abnehmer in Antalya, der Region Bodrum sowie in Mersin und in der Hauptstadt Ankara verteilt worden.
Vor zwei Jahren hatten sich drei Berufsschüler aus Lübeck bei einem Urlaub in Antalya mit gepanschtem Schnaps vergiftet. Die Behörden hatten damals angekündigt, schärfer gegen Panscher vorzugehen, die wegen der hohen Steuern auf Alkohol in der Türkei immer wieder Abnehmer finden. Auch diesmal erklärten die Behörden in Bodrum laut "Milliyet", die Kontrollen würden verstärkt. apf