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Katastrophen: Erdbeben der Stärke 5 erschüttert Südosttürkei

Katastrophen

Erdbeben der Stärke 5 erschüttert Südosttürkei

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    Die Erdbebenkatastrophe hatte am 6. Februar begonnen. Seitdem gab es türkischen Angaben zufolge mehr als 7000 Nachbeben.
    Die Erdbebenkatastrophe hatte am 6. Februar begonnen. Seitdem gab es türkischen Angaben zufolge mehr als 7000 Nachbeben. Foto: Emrah Gurel/AP, dpa

    Ein Beben der Stärke 5 hat die südosttürkische Provinz Hatay erschüttert. Das teilte die Erdbebenwarte Kandilli am Donnerstag mit. Das Epizentrum des Bebens lag demnach im Distrikt Defne. Zunächst wurden keine Opfer oder Schäden gemeldet. Die Provinz war bereits durch das verheerende Doppelbeben vor zweieinhalb Wochen gezeichnet.

    Auf die Beben der Stärke 7,7 und 7,6 am 6. Februar folgten bislang laut der türkischen Katastrophenbehörde Afad 8550 Nachbeben. Mehrere davon hatten demnach eine Stärke von mehr als 6.

    In der Türkei und Syrien sind nach offiziellen Angaben mehr als 49.000 Menschen ums Leben gekommen. Mehr als 164.000 Gebäude sind nach Angaben der türkischen Regierung entweder schwer beschädigt oder eingestürzt und müssen dringend abgerissen werden.

    Zuvor machte das Deutsche Rote Kreuz (DRK) auf logistische Probleme bei der Hilfe aufmerksam. Es sei sehr, sehr schwierig, alle Gebiete zu erreichen, sagte Christof Johnen, verantwortlich für den Bereich Internationale Zusammenarbeit beim DRK, heute im ZDF-"Morgenmagazin".

    "Wir kommen nicht in alle Gebiete in dem Umfang, um Hilfe zu leisten, wie sie erforderlich ist", sagte Johnen. Das liege auch an den Folgen der Erdbeben. Außerdem sei die politische Situation in der Region eine "höchst komplexe".

    Mehr als 7000 Nachbeben

    Begonnen hatte die Katastrophe am 6. Februar, als zwei Beben der Stärke 7,7 und wenig später der Stärke 7,6 die Südosttürkei und den Norden Syriens erschütterten. Darauf folgten nach türkischen Angaben mehr als 7000 Nachbeben.

    Johnen rief dazu auf, die Opfer der Erdbebenkatastrophe mit Geldspenden statt Sachspenden zu unterstützen. "Es ist immer so, dass die Menschen vor Ort am allerbesten wissen, was sie benötigen. Das können wir hier aus der Ferne kaum einschätzen. Deswegen bitte keine Sachspenden, sondern Geldspenden."

    Die Summen, die täglich gespendet würden, gehen den Angaben zufolge zurück. Das sei aber normal. Die Katastrophe ist jedoch noch nicht vorbei, wie Johnen betonte. "Menschen in der Türkei und in Syrien werden noch sehr lange Hilfe brauchen."

    EU ändert Syrien-Sanktionen für schnellere Hilfslieferungen

    Derweil will die EU Hilfslieferungen an das mit Sanktionen belegte Syrien erleichtern. Angesichts der Schwere der humanitären Krise habe man beschlossen, die Strafmaßnahmen anzupassen und so eine schnelle Lieferung von Hilfsgütern zu ermöglichen, teilte der Rat der EU-Staaten mit. Konkret brauchen Hilfsorganisationen für Lieferungen von humanitären Gütern und Dienstleistungen an sanktionierte Personen und Einrichtungen künftig demnach keine Genehmigung der zuständigen EU-Staaten mehr. Die Änderung soll für sechs Monate gelten.

    Die EU bekräftigte, dass sich die bestehenden Sanktionen gegen Syriens Präsidenten Baschar al-Assad, seine Unterstützer und bestimmte Wirtschaftszweige richteten. Es gebe weitreichende Ausnahmen, um die Bereitstellung humanitärer Hilfe in allen Teilen des Landes zu gewährleisten. Auch seien die Ausfuhr von Lebensmitteln, Arzneimitteln und medizinischer Ausrüstung sowie das syrische Gesundheitssystem nicht betroffen.

    Wegen der anhaltenden gewaltsamen Unterdrückung der Zivilbevölkerung hat die EU derzeit 291 Einzelpersonen und 70 Unternehmen sanktioniert. Der Bürgerkrieg in dem Land dauert bereits seit 2011 an.

    (dpa)

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