Startseite
Icon Pfeil nach unten
Panorama
Icon Pfeil nach unten

Türkei: Todesfalle gepanschter Schnaps

Türkei

Todesfalle gepanschter Schnaps

    • |
    Nach einer Feier mit gepanschtem Alkohol sind in der Türkei drei junge Russinnen sind an einer Methanol-Vergiftung gestorben. (Symbolbild) dpa
    Nach einer Feier mit gepanschtem Alkohol sind in der Türkei drei junge Russinnen sind an einer Methanol-Vergiftung gestorben. (Symbolbild) dpa

    Istanbul Aygül Zalyaeva war erst 19 Jahre alt. Vergangene Woche hatte die junge Russin eine Gruppe von Urlaubern aus ihrem Heimatland in die Türkei gebracht, anschließend nahm sie an einem Bootsausflug teil, der russische Reiseleiter wie sie mit den Schönheiten der Küstenregion um das südwesttürkische Bodrum vertraut machen sollte. Wenig später war sie tot. Aygül Zalyaeva und zwei Kolleginnen starben, weil auf dem Ausflugsboot gepanschter Alkohol serviert wurde.

    Nun geht die Angst um: Laut Presseberichten wurden insgesamt 12000 Flaschen mit potenziellem Todesfusel der Importfirma Jasmin in Umlauf gebracht – auch im Urlauberzentrum Antalya, wo vor zwei Jahren drei deutsche Berufsschüler an gepanschtem Schnaps starben. Der ruinöse Preiskampf türkischer Tourismusfirmen, die hohen Steuern auf Alkohol und die laschen Kontrollen begünstigen türkische Schwarzbrenner, die trotz mehrerer Skandale immer wieder viele Abnehmer finden. Schon nach dem Tod der Lübecker Berufsschüler im Ferienort Kemer bei

    Die Glaubwürdigkeit des Urlaubsziels steht auf dem Spiel

    Festnahmen gab es bisher nicht. Auch die Aufarbeitung früherer Skandale geht nur langsam voran. So ist der Strafprozess gegen die mutmaßlichen Schwarzbrenner, die den Tod der drei deutschen Berufsschüler verschuldet haben sollen, noch nicht abgeschlossen. Am 22. Juli wird das Urteil erwartet.

    Der Tod der Russinnen trifft die türkische Fremdenverkehrsindustrie an einem heiklen Punkt: der Glaubwürdigkeit als sicheres Urlaubsziel. Trotz verschiedener Terroranschläge in den Tourismusgebieten galt die Türkei bisher als Land, in dem man unbesorgt Urlaub machen kann. Die Besucherzahlen steigen stetig, im vergangenen Jahr kamen fast 29 Millionen Urlauber, ein neuer Rekord.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden