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Trauer: Karlheinz Böhm: Der gute Mensch von Äthiopien ist tot

Trauer

Karlheinz Böhm: Der gute Mensch von Äthiopien ist tot

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    Karlheinz Böhm starb im Alter von 86 Jahren in Grödig bei Salzburg.
    Karlheinz Böhm starb im Alter von 86 Jahren in Grödig bei Salzburg. Foto: Tobias Hase (dpa)

    Karlheinz Böhm hat mehr als 300 Schulen in Äthiopien gebaut, hunderte von Brunnen gebohrt - und damit 4,5 Millionen Not leidenden Menschen geholfen. In der Hauptstadt Addis Abeba steht am "Karl Square" eine Böhm-Skulptur, sie würdigt das Lebenswerk des Gründers der Äthiopienhilfe "Menschen für Menschen".

    Jetzt ist Karlheinz Böhm im Alter von 86 Jahren gestorben. Dabei war Böhm ursprünglich in einer ganz anderen Rolle berühmt geworden: Als der junge Kaiser Franz Joseph an der Seite der zauberhaften Romy Schneider als "Sissi". In dieser Märchenrolle ist er als ebenso schöne wie scheue Majestät unvergessen - auch weil die Trilogie aus der Mitte der 1950er Jahre immer und immer wieder wiederholt wird.

    Der Sohn eines Dirigenten versuchte dem märchenhaften Kaiser-Image zu entfliehen, ging in die USA und kehrte nach enttäuschenden Filmprojekten schließlich nach Europa zurück. Filmemacher Rainer Werner Fassbinder entdeckte Böhm neu, beispielsweise für den Psychothriller "Martha".

    Nach einer Wette gab Karlheinz Böhm das Schauspiel auf

    Nach einer Fernsehwette hing Karlheinz Böhm seine Karriere als Filmstar an den Nagel. Trotz der Berichte über die Hungersnot in Afrika vermutete er in Frank Elsners "Wetten, dass...?"-Sendung 1981, dass nicht jeder Zuschauer eine Mark spenden würde. Die Wette verlor er, trotzdem kam ein Millionen-Betrag zusammen, der Grundstock für die Äthiopienstiftung "Menschen für Menschen".

    Seinem Schauspielerleben, dem Glanz und Glamour, habe er nie nachgetrauert, betonte Karlheinz Böhm immer wieder. Denn: "Ich habe in Äthiopien den Sinn meines Lebens gefunden." Zum 30-jährigen Bestehen seiner Stiftung zog er sich aus der Öffentlichkeit zurück und übergab die Leitung seiner vierten Ehefrau, der Äthiopierin Almaz Böhm.

    Seither war es ruhig geworden um Karlheinz Böhm, den einstigen Liebling der Medien, der seine Berühmtheit gezielt einsetzte für sein Hilfs- und Lebenswerk - Afrika. (mit dpa)

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