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Traditionen: Japanische Neujahrsklöße: Die Gefahr isst mit

Traditionen

Japanische Neujahrsklöße: Die Gefahr isst mit

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    Jeder Japaner kennt die Gefahr, und doch will kaum einer zu Neujahr auf sie verzichten: auf Mochi, traditionelle klebrige Klöße aus gestampftem Reis mit der unangenehmen Eigenschaft, in mancher Kehle stecken zu bleiben.
    Jeder Japaner kennt die Gefahr, und doch will kaum einer zu Neujahr auf sie verzichten: auf Mochi, traditionelle klebrige Klöße aus gestampftem Reis mit der unangenehmen Eigenschaft, in mancher Kehle stecken zu bleiben. Foto: Lars Nicolaysen, dpa

    Puh, auch schon wieder zehn Jahre her, dass eine Studie aus der Schweiz Schlagzeilen machte! In ihr ging es unter anderem um einen unförmigen Käseklumpen im Magen eines Forschers und die Gesundheit der Fondue-essenden Weltbevölkerung. Erklärte eine Mitautorin, damals wissenschaftliche Assistenzärztin am Uni-Spital Zürich, zum Studieninhalt: dem Zusammenspiel von Käsefondue und Alkohol. Sie riet zu viel Wasser und Rollmops nach dem Silvester-

    Nicht minder wichtig für die Gesundheit, zumindest eines Teils der Weltbevölkerung, sind die Tipps, die japanische Medien und Japans Reanimationsrat dieser Tage geben. Denn im Unterschied zum Käsefondue, an dem – so die Zürcher Käsefondue-Forscherin – noch niemand gestorben sei, handelt es sich bei Mochis um andere Kaliber.

    Die klebrigen Klöße oder Küchlein aus gepresstem Reis, die in Japan traditionell zu Neujahr gegessen werden, schlagen sich regelmäßig in den Todesstatistiken nieder. Was auch daran liegt, dass zur Tradition gehört, massenhaft Mochis hinunterzuschlucken – und das nicht jedem vergönnt ist, ergo Erstickungstod. Puh, wie schauerlich, finden Sie? Gewiss.

    Doch wo Gefahr ist, wächst das Rettende auch. Wusste bereits Dichter Friedrich Hölderlin, der sogar in Japan kein Unbekannter sein soll. Dort jedenfalls hilft kein Rollmops im Mochi-Notfall, sondern beherztes Zupacken. Mit der Rücken-Schlagmethode (Haibu Kou Dahou) oder der Bauch-Nach-Oben-Drückmethode (Fukubu Tsukiage-Hou). Kein Hauen und Stechen also: Schlagen und Drücken. Nur bloß kein Saugen – vom Staubsaugereinsatz gegen den Kloß im Hals wird abgeraten.

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