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Tödlicher Haiangriff: Gericht auf Gran Canaria schließt Untersuchung ab

Gran Canaria

Tödlicher Haiangriff: Gericht legt Abschlussbericht vor

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    Haiangriffe auf Menschen sind schlagzeilenträchtig, aber selten. Foto: Horst Pfeiffer/Archiv (Symbolbild)
    Haiangriffe auf Menschen sind schlagzeilenträchtig, aber selten. Foto: Horst Pfeiffer/Archiv (Symbolbild) Foto: dpa

    Nach dem tödlichen Haiangriff auf eine 30-jährige Deutsche während eines Segeltrips vor der westafrikanischen Küste hat der zuständige Gerichtshof in Las Palmas de Gran Canaria seine Untersuchungen abgeschlossen und mitgeteilt, dass die Frau beim Schwimmen von dem Hai angegriffen wurde. Ein Fremdverschulden am Tod der Frau „oder eine Verantwortung ihrer Begleiter“ wurde vom Untersuchungsrichter ausgeschlossen. Wie der Sprecher des Obersten Gerichtshofs der Kanarischen Inseln, Antonio Fernández de la Gándara, unserer Zeitung auf Anfrage mitteilte, wurden die Ermittlungen zum Tod der Deutschen mittlerweile eingestellt. Nach dem Ermittlungsbericht der Polizei habe die Frau „beim Baden auf hoher See einen Unfall” erlitten. Weiter teilte das Gericht mit: „Der vorläufige Autopsiebericht bescheinigt, dass der Tod der Frau durch Verletzungen verursacht wurde, die mit einem Haiangriff vereinbar sind.”

    Die Deutsche war am 14. September, zusammen mit weiteren Mitfahrenden von Gran Canaria aus losgesegelt. Von der kanarischen Ferieninsel aus starten viele Segeltrips Richtung Süden. Die übliche Route verläuft vorbei an der von Marokko besetzten Westsahara, dann an Mauretanien, bis zum Inselstaat Kap Verde, der vor der Küste Senegals im Atlantik liegt. Die Reise dauert typischerweise eine Woche bis zehn Tage – je nach Wind und Wetter.

    Es war der dritte Tag ihrer Reise, als die Frau von einem Hai angegriffen und schwer verletzt wurde. Als die Besatzung einen Notruf absetzte, befand sich das Boot bereits mehr als 500 Kilometer von Gran Canaria entfernt; auch bis zur afrikanischen Küste waren es zum Unglückszeitpunkt 180 Kilometer. Vier Stunden nach dem Notruf nahm ein spanischer Rettungshubschrauber die schwer verletzte Deutsche an Bord, da hatte sie bereits viel Blut verloren. Sie starb auf dem Rückflug Richtung Gran Canaria.

    Tödliche Haiangriffe sorgen immer wieder für Schlagzeilen. Aber Haiangriffe auf Menschen seien selten, sagte der spanische Meeresbiologe José Juan Castro der großen spanischen Zeitung La Vanguardia. Der Forscher verweist darauf, dass es an den Stränden der Kanarischen Inseln bisher „keine schweren Angriffe” auf Menschen gegeben habe. Die Raubfische bevorzugen tiefere Gewässer. Zuletzt war 2017 ein Jugendlicher von einem kleinen Hai an einem Strand Gran Canarias gebissen, aber nur leicht verletzt worden. Allerdings verirren sich jeden Sommer gelegentlich kleinere oder kranke Haie in kanarische Badebuchten, die dann vorübergehend aus Sicherheitsgründen gesperrt werden. 

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