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Tigermücke in Bayern: Krankheiten, Stich, Symptome

Insekten

München kontrolliert Vorkommen von Tigermücke: Die wichtigsten Informationen

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    Eine tote Asiatische Tigermücke ist in Zürich zu sehen.
    Eine tote Asiatische Tigermücke ist in Zürich zu sehen. Foto: Ennio Leanza, dpa

    Vor mehr als zehn Jahren wurden die ersten Tigermücken in Deutschland nachgewiesen. Seitdem breiten sich die tropischen Stechmücken hierzulande immer stärker aus. Auch in München soll jetzt kontrolliert werden, wie oft sie vorkommt. Das erste Mal wurde die Tigermücke 2019 in der bayerischen Landeshauptstadt nachgewiesen. Mit einem erweiterten Monitoring will die Stadt frühzeitig valide Erkenntnisse über das Verhalten der Tigermücke in der Stadt bekommen und bei Bedarf über eine geeignete Bekämpfung entscheiden.

    Aktuell ist die Gefahr einer Infektion durch einen Stich der Tigermücke in München gering, so die Gesundheitsreferentin Beatrix Zurek gegenüber dem Bayerischen Rundfunk. Trotzdem sei es möglich, dass sich stabile Populationen auch hier ausbilden und dann als Krankheitserreger in Betracht kommen. Wie gefährlich die Tigermücke ist und was man gegen sie tun kann, lesen Sie hier.

    Wie erkenne ich eine Tigermücke?

    Die Asiatische Tigermücke ist nur etwa drei bis acht Millimeter groß und auffällig schwarz-weiß gemustert. Sie hat fünf weiße Streifen an den Hinterbeinen. Das letzte Beinglied ist weiß. Auch auf dem Kopf und am Rücken hat die Tigermücke weiße Streifen.

    Wo gibt es Tigermücken?

    Die Tigermücke stammt ursprünglich aus Südostasien. Sie siedelt sich aber immer mehr auch in Südeuropa oder auch in Nordamerika an. In Deutschland findet die Tigermücke unter anderem im Oberrheingraben klimatisch attraktive Bedingungen, die mittlerweile auch eine Überwinterung der trockenresistenten Eier ermöglichen. Der Grund für die Ausbreitung ist eine passive Verschleppung durch den Menschen, wie beispielsweise Warenhandel oder Reiseverkehr.

    Stich von Tigermücke: Was sind die Symptome?

    Die Symptome eines Stichs einer Tigermücke ähneln denen bei einem typischen Mückenstich. Die betroffene Stelle schwillt an, rötet sich und juckt. Der Stich ist auch nicht schmerzhafter als der einer heimischen Mücke.

    Von Tigermücke gestochen: Was tun?

    Wer von einer Tigermücke gestochen wurde, kann den Stich ähnlich wie einen üblichen Mückenstich behandeln. Sollten aber nach wenigen Tagen grippeähnliche Symptome wie Fieber, Schüttelfrost, starke Kopfschmerzen oder Erschöpfungszustände auftreten, sollte man einen Arzt aufsuchen und die Ursache abklären lassen. Das gilt besonders dann, wenn die Beschwerden nach einem Auslandsaufenthalt in Risikogebieten, in denen sowohl Stechmücken als auch Krankheitserreger verbreitet sind, auftreten. Zu den Risikogebieten zählen beispielsweise südeuropäische Länder, Südostasien oder Mittel- und Südamerika.

    Sind Tigermücken in Deutschland gefährlich?

    Wie bei anderen Stechmücken auch, saugen nur die Weibchen Blut. Dieses benötigen sie für die Bildung ihrer Eier. Die Tigermücke ist tagaktiv und sehr stechfreudig. Ihr Stich selbst ist eher ungefährlich. Die Mücke ist allerdings ein potenzieller Überträger verschiedener Krankheitserreger. Die Asiatische Tigermücke kann Dengue-, Chikungunya-, West-Nil-, Zika- oder Gelbfieber-Viren übertragen.

    Die Mücke trägt die Erreger aber nicht von Natur aus in sich, Sie muss zunächst einen infizierten Menschen stechen, der solche Viren im Blut hat. Erst dann wird sie zum Überträger. Weil die Tigermücke in kurzen Abständen verschiedene Menschen stechen kann, ist die Wahrscheinlichkeit einer Übertragung recht hoch.

    Wie vermehren sich Tigermücken?

    Laut dem Gesundheitsamt Baden-Württemberg legen die Tigermückenweibchen drei bis fünf Tage nach einer Blutmahlzeit ihre Eier in Gelegen von 40 bis 90 Eiern ab. Für die Entwicklung der Eier zu Larven wird Wasser benötigt. Die Eier werden in kleinen Wasseransammlungen oder knapp über der Wasseroberfläche abgelegt. Als Brutstätten dienen normalerweise schattige Baumhöhlen mit Wasseransammlungen in Bodennähe.

    Tigermücken sind allerdings sehr anpassungsfähig. Sie nutzen auch Wasserreste in Blumenvasen, Eimern, Regentonnen oder Pfützen auf Abdeckplanen oder in Altreifen als Brutstätten. Aus diesem Grund warnt das Gesundheitsreferat (GSR) München vor den Mücken. "Wichtig: kein stehendes Wasser in Gefäßen wie Untertöpfen, das ist der ideale Brutplatz", schreibt das GSR auf Twitter.

    Bei einer Überflutung schlüpfen die Larven und können sich über vier Larvenstadien und ein Puppenstadium zum erwachsenen Insekt entwickeln. Je nach Wassertemperatur und Nahrungsangebot variiert die Entwicklungsdauer. Bei Temperaturen um die 25 Grad und optimaler Nahrungsversorgung dauert das Larvenstadium fünf bis zehn Tage. Die Asiatische Tigermücke fliegt nicht weit. Ihr Flugradius beträgt lediglich 200 Meter.

    Wie kann man sich vor der Tigermücke schützen?

    Der beste Schutz vor Tigermücken ist, ihnen die Möglichkeit zum Brüten zu nehmen und ihre Ansiedlung zu verhindern. Dementsprechend sollte man Wasseransammlungen in Blumentopfuntersetzern, ungenutzten Gießkannen oder Eimern vermeiden und Regentonnen abdecken. Das Wasser in Vogeltränken oder Planschbecken sollte regelmäßig mindestens einmal wöchentlich ausgetauscht werden. Regenrinnen sollte man mehrmals im Jahr vom Laub befreien, damit sich darin kein Wasser staut. Auf Friedhöfen sollte man bei der Grabpflege darauf achten, dass ungenutzte Blumenvasen auf dem Kopf stehen. Sollten diese Maßnahmen keine Wirkung zeigen, können nach fachlicher Beratung biologische Bekämpfungsmittel eingesetzt werden.

    Gegen Stiche der Tigermücke kann man sich mit herkömmlichen Mitteln wie Mückensprays und Mückennetzen schützen. Zudem hilft lange, stichdichte Kleidung.

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