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Tiere: Corona-Krise zwingt Zoos zu drastischen Notfallplänen

Tiere

Corona-Krise zwingt Zoos zu drastischen Notfallplänen

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    Aufgrund der Corona-Krise sind die Zoos und Tierparks derzeit geschlossen.
    Aufgrund der Corona-Krise sind die Zoos und Tierparks derzeit geschlossen. Foto: Friso Gentsch, dpa (Symbolbild)

    Wie sieht es hinter den verschlossenen Toren der Zoos aus? Diese Frage beschäftigt nicht nur Tierliebhaber, sondern bietet zugleich auch Möglichkeiten zur Unterhaltung und wichtiger noch: zur Ablenkung von negativen Nachrichten. So gingen im Internet etwa Videos von Pinguinen viral, die leere Besucherhallen erkunden. Doch daneben gibt es auch unschöne Nachrichten, die nun an die Öffentlichkeit dringen.

    Tierpark Neumünster erwägt Verfütterung von Zootieren

    Die wirtschaftlichen Auswirkungen machen auch vor Zoologischen Gärten nicht Halt. Während Zootiere wie Marabus von der plötzlichen Ruhe im Tierpark profitieren und die Menschen wohl kaum vermissen, fehlen den Tierparkdirektoren die Besucherströme. Die ausbleibenden Einnahmen treffen die Zoos besonders zur Osterzeit hart. Zeitgleich bleiben die Kosten für Futter oder auch Löhne beinahe unverändert hoch - Homeoffice oder Kurzarbeit sind bei Tierpflegern nun mal schwer umsetzbar.

    Dauerhaft werden auch die Spenden, zu denen die Zoos nun vermehrt aufrufen, die kritische Lage nicht kippen können. Erst kürzlich mahnte Sebastian Scholze vom Verband der Zoologischen Gärten im Gespräch mit unserer Redaktion: "Das ist ein Zustand, der nicht mehr lange gut geht."

    Doch was bedeutet das im Klartext? Werden einige Zootiere an andere verfüttert, wenn das Geld für Futter knapp wird? Die Direktorin des Tierparks Neumünster, Verena Kaspari, spricht gegenüber der Welt offen über dieses Worst-Case-Szenario: “Wir haben eine Liste erstellt, welche Tiere wir als Erstes schlachten müssen”, so Kaspari. Der Tierparkdirektorin ist dabei bewusst, wie abschreckend die Maßnahme wirkt. “Das ist nicht schön, aber es könnte so kommen.”

    Zoo bittet darum, von privaten Futterspenden abzusehen

    Dabei wäre durch das Schlachten einiger Zootiere die Not noch immer nicht behoben, wie auch das Redaktionsnetzwerk Deutschland schreibt. Seehunde und Pinguine etwa seien reine Fischfresser, daher benötige man zusätzlich noch Fischfutter. “Im schlimmsten Fall werde ich Tiere euthanasieren müssen, ehe ich sie verhungern lasse”, wird die Tierparkdirektorin zitiert. Mit seinen Überlegungen ist der Tierpark Neumünster nicht alleine. Laut Verena Kaspari arbeiten viele Zoos an ähnlichen Notfallplänen.

    Mit privaten Futterspenden ist dem Tierpark im Übrigen nicht geholfen. Auf der Internetseite des Zoos wird darum gebeten, davon abzusehen. Der Grund: "Wir haben nur eine gewisse Fläche an Lagerkapazität und diese ist aktuell ausgereizt." Man habe keine Möglichkeit zur Zwischenlagerung und werde zudem ausreichend von Kooperationspartnern mit Futterspenden im Bereich Obst und Gemüse versorgt.

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