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"Terminal-Mann" Mehran Karimi Nasseri ist tot: Am Pariser Flughafen gestorben

Charles de Gaulle

"Terminal-Mann" lebte 18 Jahre in Pariser Flughafen – jetzt starb er dort

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    Mehran Karimi Nasseri im August 2004 im Terminal 1 des Pariser Flughafens Charles De Gaulle.
    Mehran Karimi Nasseri im August 2004 im Terminal 1 des Pariser Flughafens Charles De Gaulle. Foto: Stephane De Sakutin/AFP, dpa

    Er lebte 18 Jahre lang am Pariser Flughafen Charles de Gaulle, jetzt ist er im Terminal 2 F gestorben. Der iranische Flüchtling Mehran Karimi Nasseri sei kurz vor Mittag eines natürlichen Todes gestorben, bestätigte ein Flughafensprecher der Deutschen Presse-Agentur in Paris. Der 76-Jährige, der sich selbst "Sir Alfred" nannte, sei Mitte September wieder in den Flughafen eingezogen, nachdem er zuvor im Heim und zuletzt im Hotel gelebt hatte.

    Wie der "Terminal-Mann" zum Pariser Flughafen kam

    1988 hatte der Iraner bei einer Zwischenlandung im Transitbereich seine Papiere verloren. Weil er seinen Flüchtlingsstatus nicht mehr nachweisen konnte, durfte er weder weiterreisen noch den Flughafen verlassen. Daraufhin richtete er sich im Terminal 1 ein. Er bemühte sich jahrelang vergeblich in mehreren Ländern Europas um Aufnahme. Als er 1999 dann ein Visum für Frankreich bekam, blieb er trotzdem in seiner Nische unter einer Flughafenrolltreppe, wo er sich häuslich eingerichtet hatte.

    2006 verließ er den Airport dann aber für einen Krankenhausaufenthalt. Danach lebte er in einem Heim. Seine Geschichte hatte Steven Spielberg 2004 zu seinem Film "Terminal" mit Tom Hanks inspiriert. Mit dem Geld, das er für den Film bekam, zog Nasseri in ein Hotel um.

    "Terminal-Mann" Nasseri kehrte im September an Pariser Flughafen zurück

    Doch vor einigen Wochen zog er zurück in den Flughafen, wo er seitdem wieder lebte. Er saß stets an derselben Stelle mit seinen Habseligkeiten in einem Trolley, berichteten Flughafenangestellte der Zeitung Le Parisien. Nasseri habe seine Tage damit verbracht, in einem Notizbuch "über sein Leben" zu schreiben, zu lesen und zu studieren. Doch er habe sich erhofft, von dem Geld, das er für den Film bekommen hatte, in die USA gehen zu können.

    Zuletzt habe er kaum noch gesprochen und in die Leere gestarrt. Nach seinem Tod deckte der Flughafen seinen Platz mit einem weißen Laken ab. (mit dpa)

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