Das Überschreiten der Höchstgeschwindigkeiten auf deutschen Straßen kann nicht nur gefährlich, sondern auch teuer werden. Da gehört es zum absoluten Grundwissen, Tempolimits in Deutschland zu kennen - und auch zu wissen, was bei Überschreitungen der zulässigen Höchtsgeschwindigkeiten droht. Wir verschaffen Ihnen einen Überblick.
Tempolimits in Deutschland: Höchstgeschwindigkeiten im Überblick
Deutschland stellt eines der ganz wenigen Länder dar, in denen keine maximal zulässige Höchstgeschwindigkeit im Straßenverkehr vorgeschrieben ist. Fahrerinnen und Fahrer von Autos, Motorrädern und anderen Fahrzeugen können also grundsätzlich selbst festlegen, mit welcher Geschwindigkeit sie unterwegs sind. Auf jeden Fall dann, wenn keine Verkehrsschilder auf ein Tempolimit hinweisen und auch keine anderen Gegebenheiten vorliegen. Es gibt drei Tempolimits, welche auch ohne Verkehrszeichen gelten. Diese werden durch § 3 Abs. 3 StVO geregelt. Es handelt sich um verbindliche Obergrenzen rund um Geschwindigkeiten.
- innerorts: 50 km/h
- außerorts: 100 km/h
- Autobahnen und Schnellstraßen: unbegrenzt (Richtgeschwindigkeit von 130 km/h)
Richtgeschwindigkeit auf deutschen Straßen
Die Richtgeschwindigkeit stellt einen wichtigen Unterschied zur Höchstgeschwindigkeit dar. Auf Autobahnen und Schnellstraßen gilt in Deutschland eine Richtgeschwindigkeit von 130 km/h. Es handelt sich um eine Empfehlung, keine verbindliche Regelung. Es handelt sich also nicht um einen Regelverstoß, wenn die Geschwindigkeit von 130 km/h auf Autobahnen überschritten oder unterschritten wird. Auf jeden Fall dann, wenn nicht eine Tempolimit durch ein Straßenschild geregelt ist. Eine deutlich erhöhte Geschwindigkeit kann allerdings eine Begründung für eine Mitschuld darstellen.
Tempolimits in Deutschland: Ausnahmen und Unterschiede
Die allgemeinen Tempolimits können sich bei unterschiedlichen Fahrzeugen abweichen. So gelten die genannten Höchstgeschwindigkeiten für Pkw bis zu einem Gesamtgewicht von 3,5 Tonnen und Motorräder.
Für Busse, Lkw und Fahrzeuge mit Anhängern gelten außerhalb von Ortschaften andere Regelungen. Auf Autobahnen müssen Lkw ab 3,5 Tonnen beispielsweise ein Tempolimit von 80 km/h einhalten. Für Fahrzeuge mit Gespannen gilt außerorts eine Höchstgeschwindigkeit von von 80 km/h. Es gibt aber auch Fahrzeuge, die, wegen der "Tempo 100 Regelung", mit Anhängern unter ein Tempolimit von 100 km/h fallen. Auf dem Fahrzeugschein findet sich ein Vermerk, ob die nötigen Bedingungen erfüllt werden.
Deutschland: Tempolimits bei schlechtem Wetter
Laut § 3 StVO gelten die festgelegten Regelungen nur dann, wenn "das Fahrzeug ständig beherrscht wird". In dem Paragraf ist geregelt, dass alle Fahrerinnen und Fahrer die Geschwindigkeit des Fahrzeuges auf die "Straßen-, Verkehrs-, Sicht- und Wetterverhältnissen sowie den persönlichen Fähigkeiten und den Eigenschaften von Fahrzeug und Ladung" anpassen müssen.
Bei starkem Regen, bei Nebel und bei verschneiten oder vereisten Fahrbahnen muss die Geschwindigkeit daher gedrosselt werden. Oftmals ist ein Tempolimit bei Nässe und Schnee per Straßenschild festgelegt. Wenn das nicht der Fall ist, muss bei einer überhöhten Geschwindigkeit zwar nicht mit Bußgeldern gerechnet werden. Bei einem Unfall kann eine Fahrweise, die nicht den Witterungsverhältnissen angepasst wurde, aber eine Mitschuld bedeuten.
Höchstgeschwindigkeit in Deutschland: Diese Strafen drohen rund um ein Tempolimit
Wer in Deutschland gegen die Tempolimits verstößt, der muss mit Strafen und Bußgeldern rechnen. Das Ausmaß der Geschwindigkeitsüberschreitung spielt eine Hauptrolle dabei, wie drastisch die Strafen ausfallen. Das niedrigste Bußgeld bei einer Überschreitung eines Tempolimits liegt bei 20 Euro. Die Bußgelder können bis zu 680 Euro erreichen. Auch Punkte in Flensburg und ein Fahrverbot stellen Strafen dar, die rund um die Höchstgeschwindigkeit angewendet werden.