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Technik: Dieses neue Telekom-Smartphone soll Apps komplett überflüssig machen

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Dieses neue Telekom-Smartphone soll Apps komplett überflüssig machen

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    Jerry Yue, Gründer und Chef des US-Technologieunternehmens Brain Technologies, steht beim Mobile World Congress (MWC) auf einer Bühne und präsentiert einen Prototypen eines Künstliche-Intelligenz-Smartphones der Deutschen Telekom.
    Jerry Yue, Gründer und Chef des US-Technologieunternehmens Brain Technologies, steht beim Mobile World Congress (MWC) auf einer Bühne und präsentiert einen Prototypen eines Künstliche-Intelligenz-Smartphones der Deutschen Telekom. Foto: Wolf von Dewitz, dpa

    Jedes Jahr bringen die Smartphone-Giganten Apple, Samsung und Google neue Produkte auf den Markt, wirklich große technische Sprünge gab es in den vergangenen Jahren aber eher selten. Ändern will das jetzt die Telekom. Auf dem Mobile World Congress 2024 hat das Unternehmen ein Konzept für ein neues Smartphone vorgestellt, welches ohne Apps funktionieren soll. Was die

    T-Phone: Neues Telekom-Smartphone soll Apps komplett überflüssig machen

    Im Kern des Telekom-Ansatzes steht laut einer Mitteilung die Idee, die Notwendigkeit für einzelne Apps durch einen einzigen, auf künstlicher Intelligenz (KI) basierenden digitalen Assistenten zu ersetzen. Entwickelt in Zusammenarbeit mit Qualcomm Technologies, Inc. und Brain.KI-Telefon darauf ab, ein nahtloseres und intuitiveres Nutzererlebnis zu bieten, indem es die Funktionen zahlreicher Apps in einer einzigen Schnittstelle bündelt.

    Was soll dieser neue Assistent, der auf dem MWC auf dem bereits erhältlichen T-Phone der Telekom gezeigt wurde, nun können? Anstelle durch verschiedene Apps zu navigieren, um Reisen zu planen, Einkäufe zu tätigen oder Inhalte zu erstellen, ermöglicht der digitale Assistent den Nutzern, all diese Aufgaben durch einfache Sprach- oder Textbefehle zu erledigen. Die Telekom beschreibt den Assistenten als einen persönlichen Concierge, der in der Lage sein soll, die Wünsche der Nutzer zu verstehen und entsprechend zu handeln, was ein weitgehend app-freies Smartphone-Erlebnis schaffen soll. Das System soll die Interaktion mit mobilen Geräten vereinfachen und personalisieren, indem KI und Large Language Models (LLM) in den Vordergrund gestellt werden. 

    Das Konzept soll zwei Varianten umfassen: Eine Cloud-basierte Lösung, die die Kosten niedrig hält und ein authentisches Nutzererlebnis ermöglicht, und eine zweite, leistungsstärkere Variante, die auf dem Snapdragon 8 Gen 3 Reference Design basiert und KI-Verarbeitung direkt auf dem Gerät bietet. 

    Smartphone ohne Apps: Diese Fragen bleiben noch unbeantwortet

    Allerdings stellte die Vorführung auf dem MWC zunächst nur einen Einblick in die Zukunft der Smartphone-Technologie dar. Konkrete Verfügbarkeitsdaten für die Endverbraucher gibt es, Stand jetzt, noch nicht. Die Präsentation legte den Fokus eher auf die Einführung einer solchen Technologie und die damit verbundenen Möglichkeiten, ließ Details zur Markteinführung und einen möglichen Preis für ein solches KI-Phone allerdings komplett offen. 

    Wie ein Bericht von heise.de darlegt, gibt es aber auch einige Schwächen in dieser Art von System zu berücksichtigen:

    1. Unklare Vorteile gegenüber etablierten Systemen: Noch ist unklar, inwiefern das neue System tatsächlich Vorteile gegenüber den etablierten Betriebssystemen und App-Ökosystemen von Google und Apple bietet. Die Frage, ob die Benutzer bereit sein werden, den Wechsel zu einem ganz neuen System zu vollziehen, das möglicherweise nicht dieselbe Vielfalt und Qualität an Anwendungen bietet, bleibt offen.
    2. Fehlende Details zur Umsetzung: Es gibt Zweifel an der praktischen Umsetzbarkeit des Konzepts, da die Telekom in ihrer Präsentation keine konkreten Details zur technischen Realisierung und zu den Datenschutzmaßnahmen bereitgestellt hat.
    3. Mögliche Abhängigkeit von Big Tech: Trotz des Ziels, eine Alternative zu den dominanten Plattformen zu schaffen, könnte die Telekom möglicherweise auf Technologien und Infrastrukturen dieser großen Tech-Unternehmen angewiesen sein. Diese Abhängigkeit könnte die Fähigkeit des Unternehmens einschränken, ein wirklich unabhängiges und nutzerzentriertes System zu entwickeln.
    4. Datenschutzbedenken: Obwohl die Telekom betont, dass Datenschutz ein zentrales Element ihres neuen Systems sei, blieben spezifische Details darüber, wie der Datenschutz gewährleistet wird, unklar.

    Auch klassische Anwendungen, wie beispielsweise eine E-Mail zu formulieren und zu verschicken, war in der Präsentation mit dem neuen Assistenten noch nicht möglich. Das app-freie Smartphone ist demnach momentan eher eine Idee, als ein System, welches im Alltag angewendet werden könnte.

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