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Tatort Kritik: "Viel Lust am Klischee": Die Kritik zum Berlin-Tatort heute

Tatort Kritik

"Viel Lust am Klischee": Die Kritik zum Berlin-Tatort heute

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    Robert Karow (Mark Waschke) und Nina Rubin (Meret Becker) ermitteln in ihrem neusten Fall in einem ziemlich elitären Umfeld: Szene aus dem Berlin-Tatort "Das perfekte Verbrechen".
    Robert Karow (Mark Waschke) und Nina Rubin (Meret Becker) ermitteln in ihrem neusten Fall in einem ziemlich elitären Umfeld: Szene aus dem Berlin-Tatort "Das perfekte Verbrechen". Foto: Volker Roloff, rbb/die film gmbh

    Die Berliner Tatort-Ermittler Robert Karow und Nina Rubin sind ein ungewöhnliches Duo. Mark Waschke spielt seinen Kommissar als ziemlich arroganten und direkten Typen. Meret Becker ermittelt im Jeans-Overall und mit Feingefühl. Bis 2022 sind die beiden noch als Team zu sehen, dann steigt Becker aus. Ihre Nachfolgerin wird Schauspielerin Corinna Harfouch, wie der Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) kürzlich bekanntgegeben hat.

    Der neue Tatort aus Berlin, "Das perfekte Verbrechen", spielt bei einer geheimen Studentenverbindung. Über elitäre Clubs wurde schon manche Geschichte erzählt - und die Klischee-Falle schnappt auch dieses Mal zu. Die angehenden Juristen studieren an einer Privathochschule für 25.000 Euro pro Semester, trinken Schampus, gehen zur Hirschjagd und leben in einer Villa. Sie profitieren von großen Karrierenetzwerken, nutzen lateinische Floskeln - und raunen einander ein bestimmtes Mantra zu: "Ich kann, weil ich will, was ich muss." Auch vielen Kritikern ist das zu dick aufgetragen. Die Pressestimmen.

    Kritik zum Berlin-Tatort heute: "Elite-Paranoia auf die platte Tour"

    Die ganze Geschichte ist arg konstruiert und bedient viele Klischees: Hier die verwöhnten reichen Jura-Bürschchen, die dank des Geldes ihrer Väter in einer moralfreien Sphäre leben. Dort der Aufsteiger Benjamin Renz, der unbedingt in den elitären Zirkel aufgenommen werden will und bereit ist, dafür einiges zu tun. Dreidimensionale Charaktere aus Fleisch und Blut sucht man in diesem Fall vergeblich. Stern

    Karow (Mark Waschke) und Rubin (Meret Becker) mit den Kollegen der Spurensicherung. Auf einem belebten Platz in Berlin wurde eine Studentin erschossen.
    Karow (Mark Waschke) und Rubin (Meret Becker) mit den Kollegen der Spurensicherung. Auf einem belebten Platz in Berlin wurde eine Studentin erschossen. Foto: Volker Roloff, rbb/die film gmbh

    Sorry, diesen Jura-Milchgesichtern können wir ihre angebliche geistige Überlegenheit einfach nicht abnehmen. Elite-Paranoia auf die platte Tour. Der Spiegel

    Der Berliner Tatort zeigt das Leben junger Juristen, die sich für Übermenschen halten. Das wirkt zunächst verstörend. Und es ist auch reichlich klischiert. Neue Zürcher Zeitung

    Tatort Kritik: "Der Jura-Klischee-Tiegel steht bereit"

    „Das perfekte Verbrechen“ ist als Tatort eine Abwechslung, als Berlin-Tatort eine Ausnahme unter völligem Verzicht auf die klassische Berlin-Stimmung, als Krimi ist es ein recht schwaches Glied in einer Reihe edelster Konstruktionen. Wer im falschen Moment Erdnüsse holt, muss außerdem noch mal von vorne anfangen, um die Lösung zu verstehen. Frankfurter Rundschau

    Rechtsphilosophie kann ganz schön cool sein: Klassisch zynische Jura-Schnösel denken im neuen Berliner Tatort über das perfekte Verbrechen nach. Dann wird eine Frau erschossen. Und der Jura-Klischee-Tiegel steht bereit. Welt

    Der neue Berliner Tatort dreht sich um Juristenjünglinge, die vor Mord nicht zurückschrecken und ist 85 von 90 Minuten lang umwerfend. Süddeutsche Zeitung

    Bewertung: Figuren im Berlin-Tatort einfach zu klischeebelastet

    Zu einer akkuraten Milieustudie taugt dieser Tatort (...) nicht, dafür sind die reichen Kotzbrocken einfach zu klischeebelastet. Aber gerade das erleichtert es auch, den etwas kruden Plot von der Geheimgesellschaft als das anzunehmen, was er ist: Spannende Krimiunterhaltung, die einem wohlige Schauer des Grusels über den Rücken jagt. ntv

    Obwohl das Drehbuch wenige Überraschungen bietet und die Story mit arg viel Lust am Klischee inszeniert ist – wie viel Sittenbild übrig bleibt, muss jeder für sich selbst entscheiden –, bleibt der Blick in diesen ganz besonderen Abgrund faszinierend. RP Online

    Kritik und Pressestimmen zu den letzten Tatort-Folgen am Sonntag

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