i
Foto: Volker Roloff, rbb/die film gmbh
Foto: Volker Roloff, rbb/die film gmbh

Robert Karow (Mark Waschke) und Nina Rubin (Meret Becker) ermitteln in ihrem neusten Fall in einem ziemlich elitären Umfeld: Szene aus dem Berlin-Tatort "Das perfekte Verbrechen".

Tatort Kritik
15.03.2020

"Viel Lust am Klischee": Die Kritik zum Berlin-Tatort heute

Der Tatort aus Berlin gilt aufgrund seiner Authentizität als einer der besten. Doch dieses Mal enttäuschen die Macher. Kritik und Pressestimmen zu "Das perfekte Verbrechen".

Die Berliner Tatort-Ermittler Robert Karow und Nina Rubin sind ein ungewöhnliches Duo. Mark Waschke spielt seinen Kommissar als ziemlich arroganten und direkten Typen. Meret Becker ermittelt im Jeans-Overall und mit Feingefühl. Bis 2022 sind die beiden noch als Team zu sehen, dann steigt Becker aus. Ihre Nachfolgerin wird Schauspielerin Corinna Harfouch, wie der Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) kürzlich bekanntgegeben hat.

Der neue Tatort aus Berlin, "Das perfekte Verbrechen", spielt bei einer geheimen Studentenverbindung. Über elitäre Clubs wurde schon manche Geschichte erzählt - und die Klischee-Falle schnappt auch dieses Mal zu. Die angehenden Juristen studieren an einer Privathochschule für 25.000 Euro pro Semester, trinken Schampus, gehen zur Hirschjagd und leben in einer Villa. Sie profitieren von großen Karrierenetzwerken, nutzen lateinische Floskeln - und raunen einander ein bestimmtes Mantra zu: "Ich kann, weil ich will, was ich muss." Auch vielen Kritikern ist das zu dick aufgetragen. Die Pressestimmen.

Kritik zum Berlin-Tatort heute: "Elite-Paranoia auf die platte Tour"

Die ganze Geschichte ist arg konstruiert und bedient viele Klischees: Hier die verwöhnten reichen Jura-Bürschchen, die dank des Geldes ihrer Väter in einer moralfreien Sphäre leben. Dort der Aufsteiger Benjamin Renz, der unbedingt in den elitären Zirkel aufgenommen werden will und bereit ist, dafür einiges zu tun. Dreidimensionale Charaktere aus Fleisch und Blut sucht man in diesem Fall vergeblich. Stern

i
Foto: Volker Roloff, rbb/die film gmbh
Foto: Volker Roloff, rbb/die film gmbh

Karow (Mark Waschke) und Rubin (Meret Becker) mit den Kollegen der Spurensicherung. Auf einem belebten Platz in Berlin wurde eine Studentin erschossen.

 

Sorry, diesen Jura-Milchgesichtern können wir ihre angebliche geistige Überlegenheit einfach nicht abnehmen. Elite-Paranoia auf die platte Tour. Der Spiegel

Der Berliner Tatort zeigt das Leben junger Juristen, die sich für Übermenschen halten. Das wirkt zunächst verstörend. Und es ist auch reichlich klischiert. Neue Zürcher Zeitung

Tatort Kritik: "Der Jura-Klischee-Tiegel steht bereit"

„Das perfekte Verbrechen“ ist als Tatort eine Abwechslung, als Berlin-Tatort eine Ausnahme unter völligem Verzicht auf die klassische Berlin-Stimmung, als Krimi ist es ein recht schwaches Glied in einer Reihe edelster Konstruktionen. Wer im falschen Moment Erdnüsse holt, muss außerdem noch mal von vorne anfangen, um die Lösung zu verstehen. Frankfurter Rundschau

Wie hat Ihnen "Das perfekte Verbrechen" gefallen?

Sehr gut 21%
Gut 21%
Mittelmäßig 25%
Schlecht 15%
Sehr schlecht 18%
Die Umfrage ist beendet. Es haben 159 Leser teilgenommen.
Das Ergebnis ist nicht repräsentativ.

 

Rechtsphilosophie kann ganz schön cool sein: Klassisch zynische Jura-Schnösel denken im neuen Berliner Tatort über das perfekte Verbrechen nach. Dann wird eine Frau erschossen. Und der Jura-Klischee-Tiegel steht bereit. Welt

Der neue Berliner Tatort dreht sich um Juristenjünglinge, die vor Mord nicht zurückschrecken und ist 85 von 90 Minuten lang umwerfend. Süddeutsche Zeitung

Bewertung: Figuren im Berlin-Tatort einfach zu klischeebelastet

Zu einer akkuraten Milieustudie taugt dieser Tatort (...) nicht, dafür sind die reichen Kotzbrocken einfach zu klischeebelastet. Aber gerade das erleichtert es auch, den etwas kruden Plot von der Geheimgesellschaft als das anzunehmen, was er ist: Spannende Krimiunterhaltung, die einem wohlige Schauer des Grusels über den Rücken jagt. ntv

22 Bilder
Foto: Gordon Muehle, rbb/PROVOBIS
Tatort-Kommissare: Wer ermittelt wo?schenk
zurück
Foto: Gordon Muehle, rbb/PROVOBIS

Der Tatort lockt Sonntag für Sonntag Millionen vor den Fernseher. Aber wer ermittelt eigentlich wo? Diese Kommissare bzw. Teams sind derzeit im TV-Einsatz.

Foto: Marcus Glahn, rbb

Berlin: Robert Karow (Mark Waschke) und Susanne Bonard (Corinna Harfouch).

Foto: Martin Valentin Menke, WDR/Bavaria Fiction GmbH

Köln: Hauptkommissar Freddy Schenk (Dietmar Bär) und Hauptkommissar Max Ballauf (Klaus J. Behrendt).

Foto: Hendrik Heiden, BR/Tellux Film GmbH

München: Ivo Batic (Miroslav Nemec), Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl) und Kalli Hammermann (Ferdinand Hofer).

Foto: Christine Schroeder, Radio Bremen

Bremen: Liv Moormann (Jasna Fritzi Bauer), Mads Andersen (Dar Salim) und Linda Selb (Luise Wolfram).

Foto: Thomas Kost, WDR

Münster: Axel Prahl als Hauptkommissar Frank Thiel und Jan Josef Liefers als Rechtsmediziner Professor Karl-Friedrich Boerne.

Foto: Petro Domenigg, ARD Degeto/ORF/Prisma Film

Wien: Moritz Eisner (Harald Krassnitzer), Bibi Fellner (Adele Neuhauser) und Meret Schande (Christina Scherrer).

Foto: Christine Schroeder, NDR

Kiel: Axel Milberg als Hauptkommissar Klaus Borowski und Almila Bagriacik als Kommissarin Mila Sahin.

Foto: Martin Rottenkolber, WDR

Dortmund: Rosa Herzog (Stefanie Reinsperger), Jan Pawlak (Rick Okon) und Peter Faber (Jörg Hartmann).

Foto: Swen Pförtner, dpa

Göttingen: Kommissarin Charlotte Lindholm (Maria Furtwängler) und Anaïs Schmitz (Florence Kasumba).

Foto: Manuela Meyer, SR

Saarbrücken: die Hauptkommissare Adam Schürk (Daniel Sträßer), Pia Heinrich (Ines Marie Westernströer), Baumann (Brigitte Urhausen) und Leo Hölzer (Vladimir Burlakov).

Foto: Benoît Linder, SWR

Ludwigshafen: Ulrike Folkerts als Hauptkommissarin Lena Odenthal und Fallanalytikerin Johanna Stern (Lisa Bitter).

Foto: Christine Schröder, NDR

Hamburg: Wotan Wilke Möhring als Kommissar Thorsten Falke und Polizeioberkommissarin Julia Grosz (Franziska Weisz).

Foto: Benoît Linder, SWR

Stuttgart: Richy Müller als Kommissar Thorsten Lannert (rechts) und Felix Klare als Kommissar Sebastian Bootz.

Foto: Marcus Glahn, MDR/MadeFor

Dresden: Karin Gorniak (Karin Hanczewski), Michael Schnabel (Martin Brambach) und Leonie "Leo" Winkler (Cornelia Gröschel).

Foto: Bettina Müller, HR

Wiesbaden: Ulrich Tukur als LKA-Ermittler Felix Murot.

Foto: Bettina Müller, SWR

Mainz: Ellen Berlinger (Heike Makatsch) und Martin Rascher (Sebastian Blomberg).

Foto: Sava Hlavacek, ARD Degeto/SRF

Zürich: Kommissarin Isabelle Grandjean (Anna Pieri Zuercher) und Profilerin Tessa Ott (Carol Schuler).

Foto: Bettina Müller, HR

Frankfurt: Margarita Broich als Hauptkommissarin Anna Janneke und Wolfram Koch als Hauptkommissar Paul Brix.

Foto: H. Heiden/Hager Moss Film/BR, dpa

Franken: Dagmar Manzel als Hauptkommissarin Paula Ringelhahn und Fabian Hinrichs als Hauptkommissar Felix Voss.

Foto: Benoît Linder, SWR

Schwarzwald: Eva Löbau als Kommissarin Franziska Tobler und Hans-Jochen Wagner als Kommissar Friedemann Berg.

Foto: Christine Schroeder, NDR

Hamburg: Til Schweiger als Nick Tschiller und Fahri Yardim als Yalcin Gümer.

 

Obwohl das Drehbuch wenige Überraschungen bietet und die Story mit arg viel Lust am Klischee inszeniert ist – wie viel Sittenbild übrig bleibt, muss jeder für sich selbst entscheiden –, bleibt der Blick in diesen ganz besonderen Abgrund faszinierend. RP Online

Kritik und Pressestimmen zu den letzten Tatort-Folgen am Sonntag

Wir wollen wissen, was Sie denken: Die Augsburger Allgemeine arbeitet daher mit dem Meinungsforschungsinstitut Civey zusammen. Was es mit den repräsentativen Umfragen auf sich hat und warum Sie sich registrieren sollten,  lesen Sie hier.

Facebook Whatsapp Twitter Mail