Ihr 82. Tatort führt die Münchner Kommissare Ivo Batic (Miroslav Nemec) und Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl) nach Nairobi und zu harmlos wirkenden deutschen Rentnerinnen und Rentnern. Die Alten jetten regelmäßig um die Welt - als Drogenkuriere. Nach und nach enthüllen die beiden Ermittler ein weit verzweigtes Geflecht, dessen Anfänge mehr als 30 Jahre alt sind. Die Spur führt in das Ministerium für Staatssicherheit der untergegangenen DDR.
"One Way Ticket" erzählt eine spannende, aber am Ende sehr traurige Geschichte von Menschen jenseits der 60, die vom Leben enttäuscht wurden und sich einfach nach einer besseren Zukunft sehnen. Wäre da nicht dieser Stasi-Handlungsstrang, der an manchen Punkten doch etwas beliebig und zu konstruiert daherkommt - als hätte man einen James-Bond-gerechten Superschurken gebraucht. Leider wird die Geschichte dann aber nicht konsequent auserzählt. So gibt es für das meist gefeierte Münchner Tatort-Duo dieses Mal auch überraschend viel Kritik. Die Pressestimmen.
Kritik zum Tatort heute: "Komplexer, spannender Fall für Batic und Leitmayr"
Regisseur und Drehbuchautor Rupert Henning hatte schon den spekulativ überspitzten Paranoia-Tatort über Ebola gedreht - auch in seiner neuen Münchner Episode hantiert er riskant mit Afrika-Klischees und Stasischerenschnitten. Dann lieber ein paar Folgen "Deutschland 86".Spiegel Online
"One Way Ticket" entpuppt sich zum Ausklang der Feiertage als ein Krimi für die aufgeweckteren Gemüter, denn was Autor und Regisseur Rupert Henning hier an komplexen Thematiken zusammenrührt, hätte auch Stoff für zwei 90-Minüter ergeben. Schon allein die ungewöhnliche Bildsprache macht diesen Film zum schillernden Juwel im deutschen Krimi-Einheitsgrau. Abendzeitung
Wer gegen wen und warum – „One Way Ticket“ ist eine ziemlich komplexe, bisweilen leicht überanstrengte, ihre Karten erst nach und nach aufdeckende Geschichte. Frankfurter Rundschau
Kriminelle Geschäfte werden als Entwicklungsarbeit getarnt und die frühere Stasi hat auch ihre Finger im Spiel: ein komplexer, spannender Fall für Batic und Leitmayr. Stern
Bewertung: Ein arg überladener Münchner Tatort
Die Zuschauer erwartet grundsolide Krimiunterhaltung mit einigen ziemlich spannenden Momenten und nicht nur einem gesellschaftlich relevanten Thema. "Die Geschichte ist der beste Lehrer mit den unaufmerksamen Schülern", lautet eine der Weisheiten, die an den entsprechenden Stellen wohl dosiert eingestreut wurden. Musik, Kamera, Schnitt und Bilder überraschen ein ums andere Mal. Besonders ungewöhnliche Sonntagskrimibilder zeigen die Filmemacher vor allem in jenen Szenen, die in Afrika spielen, beispielsweise in einem unheimlichen kenianischen Gefängnis. t-online
Der am zweiten Weihnachtsfeiertag ausgestrahlte Fall der Münchner Ermittler Batic und Leitmayr zieht seine Kreise über die Grenzen der Stadt hinaus – versprüht aber dennoch wenig Kosmopolitismus. Neue Zürcher Zeitung
Der Tatort an Weihnachten spielt in München und Nairobi. Es geht um Senioren, die mit Schmuggel-Geschäften ihre Rente aufbessern. Leider ist der Krimi arg überladen – und zeitweise albern geraten. RP Online
Tatort-Kritik: "So krass, dass es schon wieder gut ist"
Der afrikanische Knast, die Menschen dort, das Straßenleben, die Strandromantik, wie durch den Fernweh-Klischee-Häcksler gedreht, auf der anderen Seite die rüstigen Rentner auf Abwegen, dazu Hark Bohm als mitleidloser Atemmasken-Träger, irgendwo im Spannungsfeld zwischen Corleone, Blofeld und Mabuse - das ist so krass, dass es schon wieder gut ist, insbesondere vor dem Hintergrund, dass die Geschichte nach einer wahren Begebenheit erzählt wird. Wenn, ja, wenn da nicht die gewohnten Erklärdialoge wären, die jedem Hörspiel zur Ehre gereichten. ntv
Der neue Tatort aus München zelebriert ganz das schöne Schaudern. Unter anderem geht es ganz klassisch um die Frage, was sich hinter den Fassaden der sogenannten besseren Häuser alles verbirgt - trotzdem ist "One Way Ticket" angenehm spannend. Süddeutsche Zeitung
Vielleicht hätte man besser eine Serie draus gemacht. Sky, Netflix, Apple & Co. suchen doch immer wieder, immer öfter Plots, die sie auf ihre Streamingplattformen stellen können. Und für die kann es gar nicht genug Filme geben, die sie alle auf einmal erzählen. Welt
Kritik und Pressestimmen zu den letzten Tatort-Folgen am Sonntag
- "Etwas dürftig": Die Kritik zum Münster-Tatort
- "Fordernd, sehenswert": Die Kritik zum Kieler Tatort
- Pressestimmen zum Hamburg-Tatort: "Anschauen? Ja! Ja! Ja!"
- "Hommage an Lena Odenthal": Die Kritik zum Ludwigshafen-Tatort
- "Stark und berührend": Die Kritik zum Berlin-Tatort
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