Im Tatort gestern aus Ludwigshafen stand eine schwierige Frage im Mittelpunkt: Wie umgehen mit aggressiven Kindern, sogenannten Systemsprengern? Den Aufhänger dazu bot der Tod eines Schülers: Der neunjährige Marlon lag tot vor einer Schultreppe. Es war das Ende eines kurzen, konfliktreichen Lebens - und wohl einer der härtesten Fälle für die dienstälteste Tatort-Kommissarin Lena Odenthal (Ulrike Folkerts) und ihre Kollegin Johanna Stern (Lisa Bitter).
"Marlon" versuchte der Wohlstandsgesellschaft den Spiegel vorzuhalten. Autorin Karlotta Ehrenberg hatte ein Sozialdrama geschrieben, das ein wichtiges Thema aufgriff. Regisseurin Isabel Braak leuchtete die Gewalt in vielen Facetten aus. Trotzdem überzeugte der Ludwigshafen-Tatort nicht. Die Pressestimmen.
Kritik zum Ludwigshafen-Tatort gestern: "Nicht übermäßig spannend"
"Marlon" behandelt ein wichtiges Thema, aber leider auf außerordentlich schlechte Art und Weise. Zwischen eigenartiger Teilnahmslosigkeit und wildem Herumgeschreie gibt es im Grunde genommen nichts. ntv
Wie einst Helena Zengel in "Systemsprenger" toben Marlon und Pit durch diesen verstörenden Fall. Hochexplosiver psychologischer Sprengstoff. TV Spielfilm
Der neue "Tatort: Marlon" aus Ludwigshafen ist nicht übermäßig spannend, überzeugt dafür jedoch durch seine Intensität. Vor allem, weil die Kleinsten hier im Fokus stehen. Abendzeitung
Die Folge "Marlon" nimmt Problemkinder leicht und überlastete Pädagogen in Schutz. Neue Zürcher Zeitung
Tatort-Kritik zu "Marlon" aus Ludwigshafen: Psychogramm statt Krimi
Wütende Kinder und überforderte Erwachsene wecken große Erwartungen, ergeben aber einen zumeist formelhaften "Tatort" aus Ludwigshafen. Der Tagesspiegel
Ein Fall, der aufwühlt, aber sehr sehenswert ist. Stern
Dieser Film (...) ist weniger ein Krimi als das Psychogramm einer überforderten Gesellschaft. Alles, was den Ablauf stört, wird aussortiert. Geht nicht anders, sind doch alle schon so befasst mit sich selbst. Darüber nachzudenken, das ist das wirklich Spannende an diesem Fall. Süddeutsche Zeitung
Ein finsterer Wie-konnte-es-so-weit-kommen-Tatort. Frankfurter Rundschau
Tatort-Bewertung: "Marlon" führt das schwierige Thema nicht gut aus
Autorin Karlotta Ehrenberg hat ein Sozialdrama ohne erhobenen Zeigefinger geschrieben, das wohl deswegen besonders wirksam ist. Deutsche Presse-Agentur
Nora Fingscheidts Indie-Drama "Systemsprenger" setzt die entfesselte Gewalt sehr viel schmerzvoller in Szene als dieser Tatort, der das schwierige Thema eher antäuscht als ausführt. Der Spiegel
Mäßig spannend, thematisch wichtig: Der „Tatort: Marlon“ kreist um Systemsprenger und Gewalt. Dabei bringt sie alles zusammen, was für und gegen den Tatort spricht. Frankfurter Allgemeine Zeitung
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Kritik und Pressestimmen zu den letzten Tatort-Folgen am Sonntag
- 01. Mai, "Warum" (Franken): "Ergreifend-wuchtig"
- 17. April, "Finsternis" (Frankfurt): "Gelungener Horrortrip"
- 10. April, "Borowski und der Schatten des Mondes" (Kiel): "Bedrückend sehenswert"
- 03. April, "Alles was Recht ist" (Wien): "Etwas verzettelt"
- 27. März, "Hubertys Rache" (Köln): "Kommt nicht recht vom Fleck"