Ein Mord an einem Vermögensberater rief im Tatort gestern das Dortmunder Team um Peter Faber (Jörg Hartmann) und Martina Bönisch (Anna Schudt) auf den Plan. Die Ermittlungen führten ins Finanz- und Investmentmilieu mit undurchsichtigen Deals und Millionen-Einsätzen.
Parallel dazu hat das Dortmunder Team wie so oft (durchaus unterhaltsam) emotional mit sich selbst gerungen. Der Umgang war barsch, Faber zynisch, Boenisch angenervt. Neben dem eigentlichen Kriminalfall ging es um Beziehungen, Loyalität, innere Zerrissenheit. Auch Jan Pawlak (Rick Okon) wurde dieses Mal nicht verschont.
Alles also wie gewohnt im Dortmund-Tatort? Nicht ganz. In den Pressestimmen schneidet "Gier und Angst" schwächer ab, als man es gewohnt ist. Der Krimi verläuft sich in zu vielen parallelen Geschichten. Die Kritik zum Dortmund-Tatort von gestern.
Kritik zum Dortmund-Tatort gestern: "Gier und Angst" fehlt das Tempo
Es wird viel gefahren und gerufen und gerannt, aber Tempo hat dieser Tatort (...)trotzdem nicht. Zwischendurch hat man das Gefühl, man könnte sich ein Kaltgetränk holen, ohne zu viel zu verpassen. Süddeutsche Zeitung
Leider muss man feststellen, dass "Gier und Angst" von Regisseur Martin Eigler und Autor Sönke Lars Neuwöhner einer der schwächeren Fälle des Dortmunder Teams geworden ist. (...) Es gibt Momente, da weiß man als Zuschauer nicht mehr so genau, welche Hauptgeschichte eigentlich erzählt werden soll. RP Online
Einmal mehr regieren im kantigen Dortmunder Ermittlerquartett auf spannende Weise Widersprüchlichkeit und Geheimniskrämerei. TV Spielfilm
Tatort-Kritik: Reichlich konstruierte Folge aus Dortmund
Eine tiefgreifende Lässigkeit belebt den Dortmund-Tatort "Gier und Angst" und das inzwischen nahezu perfekt eingespielte Quartett Faber, Bönisch, Rosa, Jan Pawlak (denn Vor- und Nachnamen kommen hier stets recht gezielt zum Einsatz). Diese Lässigkeit gibt selbst etwas abgedroschenen Vorgängen eine Frische, mit der man den zweiten Tag des Jahres zufrieden und nicht zu anstrengend abschließen kann. Frankfurter Rundschau
Die Kriminalgeschichte läuft in dieser Tatort-Folge mit dem Titel "Gier und Angst" bald neben Pawlaks intensivem Drama her, etwas langweilig und behäbig, so als hätten sich die Macher gesagt: Krimi müssen wir ja auch noch. Neue Zürcher Zeitung
Diese reichlich konstruierte und logisch nicht recht stimmige Folge pendelt unentschlossen zwischen 70er-Jahre-Drogenfilm und einem sehr heutigen Finanzmarkt-Thriller hin und her. Augsburger Allgemeine
Tatort-Bewertung: "Gier und Angst" erzählt zu viele Geschichten
Die volle Dröhnung Gewinnsucht und Wahn: Trotz wackeligem Plot ein irrer Tatort-Trip. Der Spiegel
Denn der Krimi erzählt viele Geschichten, die einzeln betrachtet sicher spannend sind, zusammengenommen aber nicht wirklich eine Einheit bilden. t-online
Schwacher Kriminalfall, dafür steht das Privatleben von Kommissar Jan Pawlak im Mittelpunkt. Stern
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Kritik und Pressestimmen zu den letzten Tatort-Folgen am Sonntag
- 01. Januar, "Videobeweis" (Stuttgart): "Sehr gelungener Thriller"
- 26. Dezember, "Alles kommt zurück" (Göttingen): "Verunglückt"
- 19. Dezember, "Wunder gibt es immer wieder" (München): "Etwas langatmig"
- 12. Dezember, "Und immer gewinnt die Nacht" (Bremen): "Schwer beladen"
- 28. November, "Masken" (Dortmund): "Endlich mal wieder was Klassisches"